Liebe Regina, Ich habe einfach seit ich mich mit TS im Internet auseinandersetze und Foren lese bzw. teilweise mitschreibe mitbekommen, wie tief sich manche TS gegenseitig unsymphatisch finden bzw. total ablehnen. Da reicht es manchmal schon, wenn man ein bestimmtes Schlüsselwort in einer facebook-Gruppe erwähnt oder einen Link in einem Blog zu einer Gruppe hat, die von einer anderen total abgelehnt wird und man landet erst mal selbst in der "Feindbild-Schublade" bzw. ein Posting wird gelöscht. Hier habe ich das noch nie erlebt und bin dafür dankbar. Umgekehrt habe ich auch schon mitbekommen, wie bei anderen Gruppen über "Transgender" hergezogen wird. Es sind leider manchmal ziemliche Gräben vorhanden und wenn man da versuchen will, ein Gesprächsklima zu schaffen, mit dem möglichst alle gut leben können, dann glaube ich, dass das ein externer Moderator, der keiner Gruppe angehört, besser kann. Es ist vielleicht - etwas zugespitzt - wie in einem Bürgerkrieg - in dem jede Partei ihre Position hat und viele Argumente dafür und Argumente, warum die anderen falsch liegen. Im Einzelnen kommt es vielleicht gar nicht so auf jedes Argument an, sondern erst mal auf eine emotionale Basis, die entstehen muss, damit man dem anderen zuhört - und das ist m.E. schon eine große Herausforderung. Ich habe einmal so eine Situation erlebt, bei der sehr konträre Gruppen verbal aufeinander losgegangen sind und es war mir kaum möglich, dort noch das Gespräch fortzuführen, weil so viele gegenseitige Verletzungen da waren und Vorwürfe kamen. Selbst wenn es nur eine kleine Gruppe wäre mit vielleicht 10-15 Leuten, ist es schon mühsam, wenn die aus so ganz unterschiedlichen Gruppen kommen... Und wenn man aber eine Gruppe nicht einlädt, weil die irgendjemandem zu "radikal" oder "sektenmäßig" sind - was dann? Letztlich läuft dann hintenherum der Vorwurf, man wolle diese Gruppe bewusst ausgrenzen oder übersehen... Aber es gab ja auch schon weiter oben die Meinung, ich sei da zu optimistisch - vielleicht stimmt das auch? LG Petra
Liebe Petra; auch wir in diesem Forum mußten in den vergangenen Jahren gelegentlich feststellen, daß diverse "Trobleshooter" versuchten, ihre Hetzparolen hier unterzubringen - Sandra hat das in ihrem letzten Posting dieses Threads ja auch schon recht facettenreich zusammengefaßt. Prinzipiell werden hier nie Leute aussortiert, nur weil sie einer bestimmten Gruppe angehören, jedoch haben diese sich meist relativ schnell durch ihr feindseliges oder arrogantes Auftreten selber ausgebremst. Zum Glück wird von dem allergrößten Teil der hier aktiven (meist) Damen und (weniger) Herren ein solches Gebaren nicht geduldet und wenn Diejenigenwelchen merken, daß ihre Tiraden nicht auf fruchtbaren Boden fallen, haben sie sich meistens sehr schnell und zum Überdruß auch noch beleidigt verbal um sich schlagend wieder abgemeldet.
Wirklichen Frieden und dauerhafte Eintracht in alle TG-Gruppierungen untereinander zu bringen ist auch meines Erachtens die absolut unrealistische Wunschvorstellung schlechthin.
Das ganze Thema "an einen Tisch" ist ein Evergreen der T-Gruppen in Deutschland. Ich habe das ja nun über Jahrzehnte mitbekommen und bin froh, in so einer ausgeglichenen Gruppe wie diesem Forum gelandet zu sein. Meist sind es irgendwelche persönliche Probleme, die einzelne Leute miteinander haben. Manchmal reicht ein falsches Wort, die (auch ehemalige) Zugehörigkeit zu einer bestimmten SHG und Leute verschreien Dich. Ich habe da selber schon Erfahrungen in Gruppen und auch bei anderen Foren gemacht, die einfach abschreckend waren. Naja, und dann kommen noch die üblichen gruppendynamischen Probleme dazu.
Vielleicht liegt das am deutschen Charakter, andere Länder tun sich da nicht so schwer...
Danke für Eure Feedbacks. Sorry - ist ein wenig off topic - aber: Momentan habe ich selbst genügend offene Baustellen in meinem eigenen Leben und bin froh, wenn ich die geregelt bekomme und nicht in eine Depression abstürze. Es ist schon heftig, wenn man merkt, wie im Beruf erst alle freundlich tun, aber dann einen ausbremsen usw... Und heute habe ich ein Paargespräch mit meiner Frau, die derzeit in einer Klinik ist - ich hoffe ja immer noch, dass unsere Ehe bestehen bleibt und liebe meine Frau immer noch, aber ob Sie das alles durchsteht? LG Petra
Zitat von petra... wenn man merkt, wie im Beruf erst alle freundlich tun, aber dann einen ausbremsen usw... Und heute habe ich ein Paargespräch mit meiner Frau, die derzeit in einer Klinik ist - ich hoffe ja immer noch, dass unsere Ehe bestehen bleibt und liebe meine Frau immer noch, aber ob Sie das alles durchsteht?
@all, entschuldigt bitte, da total offtopic:
Liebe Petra, alles, alles Gute. Viel Erfolg bei Deinem Kampf, der gegenwärtig offenbar beruflich + zuhause in einer sehr heißen Phase ist. Ich denk an Dich, wünsche Dir Gelassenheit & auch ein wenig Glück und halte Dir fest die Daumen. Ganz liebe Grüße ab
P.S. Hoffentlich sind die in der Klinik kompetent... Als, ausgelöst durch das CO, die Jüngste kurz ambulant in der (katholischen) Psychiatrie in Bamberg war, konnten sie Geschwister, Mutter und ich gerade noch vor dem Blödsinn retten... Gottseidank schaffte sie es so und die 'Hilfe' war unnötig.
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Lieber petra, ich schließe mich abs lieben zeilen an (das thema des threads ruht jetzt bis zu irgrendwelchen neuigkeiten seitens WHO (bzw. APA); es gibt im moment nicht viel zu sagen; jedenfalls nicht von meiner seite aus).
Euch beiden meine besten wünsche!
Regina aus dem schnee (laut feuerwehr hat es hier wohl vor 35 jahren das letzte mal so heftig geschneit wie heute morgen)
Danke für Eure guten Wünsche. Die sind sehr kompetent und unser Gespräch heute war zwar anfangs sehr kontrovers, aber dann kamen wir zu dem Punkt, einander zu verstehen - und das war sehr hilfreich, auch im Blick auf die beruflichen Pläne. Mehr ggf. per PN - aber heute nicht mehr (bin zu müde). LG Petra
Zitat von claudiDas ganze Thema "an einen Tisch" ist ein Evergreen der T-Gruppen in Deutschland.
Liebe Claudia, Ich habe nun bei facebook eine geheime Gruppe gegründet als virtuellen runden Tisch. Einige von hier sind schon dabei. Wer Interesse hat, mitzumachen, möge mir eine PN schicken. Ziel: Miteinander ins Gespräch kommen und bestimmte umstrittene Begriffe einander so erklären, dass der / die andere versteht, warum man selbst sich darunter einsortiert bzw. eben grade nicht. LG Petra
Zitat von SabineEs gibt auch Leute, die bei Facebook aus Prinzip nicht mitmachen, die schließt du mit so einer Gruppe von vornherein aus.
irgendwie muss man ja auch mal einen anfang machen können, man hat nie alle auf einem platz ... vielleicht können wir ja das ganze irgendwann auf ein neutrales plätzchen überführen. wenn es fruchtbar ist.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Ich finde es echt schade, dass die Machenschaften von facebook von so vielen Leuten unterstützt werden, sodass dieser sich einen SCHEIßDRECK um Datenschutz kümmernde Verein auch noch immer größer wird. Man ist quasi gezwungen, sich diesen Machenschaften anzuschließen, um nicht von vielen Dingen ausgeschlossen zu werden. Aber ich werde niemals einen Account dort machen, und wenn deswegen die Welt untergehen sollte!
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2
vielleicht sehe ich hier zu schwarz, aber - Von facebook halte ich weiterhin nichts. - Von geheimen Gruppen, ganz gleich wo, auch nicht. *)
- Was ich schreiben will, schreibe ich 'öffentlich'. bzw. stelle es einer gewissen Öffentlichkeit zur Verfügung - Genauso wie ich mich bei Telefonaten so verhalte, als würde jemand mithören. - Wenn ich zu Schülern/Eltern/Kollegen etwas sage, egal ob vor der Klasse oder 'unter vier Augen' weiß ich auch nicht, ob es weitererzählt wird...
Öffentlichkeit hat für mich auch eine gewisse Schutzfunktion, denn auf diese Weise kann man nicht alles mit mir machen.
Natürlich gibt es für mich Privatgespräche & Dienstgeheimnis, was ich so erfahre, behalte ich für mich. Aber auch dort kann es im Extremfall ("Gefahr im Verzug") Ausnahmen geben. Ich habe aber dann natürlich die Folgen zu tragen. Liebe Grüße ab
*) Geheime Gruppen können nämlich einen destruktiven (Verschwörungs-) Charakter annehmen. Das muss nicht in der Realität sein - Es reicht völlig, wenn Nichtteilnehmer das denken. In der Antike bedeutete dies das Ende der Pythagoreer...
P.S. Liebe Kira, Du drückst Dich drastisch aus, aber inhaltlich bin ich genau Deiner Meinung! Danke!
Liebe Petra, um Missverständnisse auszuschließen: Deine Idee ist sehr zu begrüßen, Deinen Ansatz finde ich sehr gut, aber ich halte den Weg für falsch! Vielleicht gibt es einen vernünftigen Kompromiss, der niemand ausschließt, quasi auf neutralem Boden, wie Steffi es andeutete...
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Ich persönlich finde den Weg (für mich persönlich) ganz annehmbar. Da ich im Transbereich nicht mehr öffentlich unter meinem Klarnamen auftrete, ist die Diskussion in einer geheimen Gruppe für mich persönlich besser als in einer offenen. Ansonsten bliebe der Weg, dass ich eines meiner Pseudonyme zum "Leben" erwecke und ich unter einem Fake-Profil in die ganzen Transgruppen reingehe.
Falls es in der Gruppe zu einer fruchtbaren Diskussion kommt, wäre ich dankbar dafür.
Ich habe ja meine Meinung zu Facebook auch schon mal deutlich gesagt. Ich bin da der gleichen Ansicht wie Kira. Ein facebook-Account, egal ob unter Klarnamen oder Pseudonym, wird es aus Prinzip von mir nicht geben.
Geschlossene Foren sind da eine gute Alternative finde ich.
ich sehe es wie Sandra. Man braucht bei Facebook auch nicht mehr von sich zu offenbaren, als man möchte. Ich hab' Dich gern, Kira, auch wenn wir zuweilen unterschiedlicher Ansicht sind. Hier verstehe ich z.B. nicht, dass Du offensichtlich keine Schwierigkeiten hast, Deinen kompletten TS-Lebenlauf unter Deinem Klarnamen auf einer sehr leicht auffindbaren Internetseite zu veröffentlichen (ist der erste Treffer bei Google, wenn man nach Deinem Namen sucht), von Facebook aber vehement mehr Datenschutz forderst. Man kann dort seine Privatsphäre genauso waren, wie woanders auch - aber es wirkt zugegebenermaßen (und offenbar bewusst) etwas intransparent, was öffentlich ist und was nicht. Facebook betrachte ich daher auch zwiespältig und bin schneller draußen, als man schauen kann, wenn mein Account in irgendeiner Form missbraucht wird.
Ich bin auch ganz froh, dass mich Petra in eine "geheime Gruppe" eingeladen hat. Ich weiß zwar noch nicht, was ich beisteuern kann, doch hätte ich umgehend abgelehnt, wenn diese Diskussion in Kombination mit meinem Klarnamen öffentlich wäre. Alternativen dazu sehe ich natürlich auch in Foren (und ich halte dies auch für viel übersichtlicher, strukturierter und transparenter) - aber man erreicht nur einen Bruchteil der "Betroffenen".
Zitat von ab *) Geheime Gruppen können nämlich einen destruktiven (Verschwörungs-) Charakter annehmen. Das muss nicht in der Realität sein -
Es gibt auch in diesem Forum "geheime Gruppen" und ich denke, Du wirst wie ich ganz froh sein, dass nicht jeder hier öffentlich nachlesen kann, wie das Sexualleben aussieht und welche Operationen man hat oder nicht.