Sehr gut! Danke für den Link, liebe Christine. Ich halte es für sehr wichtig, sich mit dem Thema TS im Kindesalter in der Öffentlihkeit und in den Medien stärker auseinanderzusetzen. Leider ist das Informationsdefizit auf Seiten der Kinderärzte, Jugendämter, Lehrer und Erzieherinnen immer noch erschreckend groß.
Die neueste Masche... "rein biologisch ist sein 15 Jahre alter Körper noch immer ein Mädchen"... so rein biologisch. Aha. Genau das ist der Transsexuellenhass, der spätestens seit John Money aus einer geschlechtlichen Abweichung eine "Identitätsproblematik" gemacht hat und Regelungen ermöglicht hat, die bis heute Verstümmelungen von intersexuellen Menschen zulassen und gleichzeitig transsexuelle Menschen als psychisch krank ansieht. Aus psychisch gesunden Menschen, die ein Wissen über ihre Geschlechtszugehörigkeit haben, wurden nun ab Ende der 60er Menschen, von denen man behauptet, sie seien "rein biologisch" das eine, und "fühlten sich wie" das andere.
Wer weiss, dass z.B. die Chromosomen alles andere als aussagekräftig sind, was das "biologische" Geschlecht eines Menschen angeht, kann über diesen eugenischen Gedanken von Leuten, die heute noch an Money glauben, nur den Kopf schütteln. Es handelt sich nach wie vor um Menschenrechtsverletzungen, die nun noch besser in bunte Watte verpackt werden.
Edit: Hier ein etwas längerer Artikel von mir dazu: Link
lieben herzlichen Dank für Deine klare Sprache und die Klarstellungen! Hoffentlich finden diese Erkenntnisse endlich mehr Verbreitung!
Mir wird heute noch schlecht, wenn ich daran denke, dass Anfang der 70er Jahre dieser Money (rororo 'Männlich/Weiblich' bzw. 'Körperlich-sexuelle Fehlentwicklungen') für mich der erste 'wissenschaftliche' Kontakt mit meiner Problematik war. Konservatives Elternhaus, katholisches Umfeld, verunsichertes Mädchen, das wie ein Junge aussieht und so behandelt wird...und als Lektüre Money. Offenbar hatte ich einen starken Schutzengel, sonst hätte ich das nicht überstanden!! Vielleicht hat es deshalb bei mir so lange gedauert, bis ich seelisch gesund war. Diese Ideologie vergiftet und erzeugt Opfer. Leider sehe ich Parallelen zur Zeit 33-45...Als mir im Bücherregal die Exemplare begegnet sind, kam einiges zurück. Obwohl ich gutmütig bin, hätte ich hier, wie bei Hetzschriften, doch Verständnis für Verbote...
Danke für Deine Beiträge, liebe Kim, kämpf weiter für uns!! Du bist wenigstens nicht so vorbelastet, wie ältere Menschen, wie z.B. ich. Aber keine Angst, ich bin lernfähig mindestens genauso wie meine Mutter, die trotz Jahrgang 1918, heute noch meine stärkste Stütze ist! Alles Gute!! ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Also mir steht's langsam bis hier. Anderen ständig Hass zu unterstellen. Ich mach da nicht mehr mit.
Kim, mal ehrlich: Wenn eure (sehr interessanten) Schriften z. B. über Folter etc. nicht wären, würde ich sagen, bei euch geht es echt nur um Begrifflichkeiten, aber nicht um Inhalte. Ist natürlich nicht so. Aber warum beißt ihr euch ständig an Begriffen fest und unterstellt Menschen, die jene Begriffe verwenden, Hass und Transphobie und alles mögliche andere, auch anbetrachts der Tatsache, dass du Begriffe teilweise ganz anders definierst als der allgemeine Sprachgebrauch (z. B. Transgender) und daher kein Mensch wirklich wissen kann, was du meinst? Ist auf dieser Basis überhaupt ein korrektes Arbeiten und ein fruchtbarer Austausch möglich? Ich find's schade und finde, es lässt uns auf der Stelle trampeln.
Wir haben doch geeignete Begriffe gefunden. Trans*-Menschen, Transfrau, Transmann. Neutraler als Mann, Frau, Mensch geht es doch nicht mehr. Ich bin vorerst glücklich mit diesen Begrifflichkeiten und arbeite auf dieser Grundlage weiter an den Inhalten. Es muss weitergehen.
Also mir steht's langsam bis hier. Anderen ständig Hass zu unterstellen. Ich mach da nicht mehr mit.
Liebe Sandra,
Kim kämpft und spitzt dabei manches halt zu. Auch das kann manchmal Sinn machen. Unsere Temperamente sind eben verschieden. Übrigens finde ich lustig, dass ich es las, die Formulierung mir aber nicht besonders auffiel. Ich hab nur die Meinung über Money mitbekommen und fand das richtig! Den Herrn hatte ich allerdings auch gelesen und ihm sogar früher teilweise geglaubt.
Bezüglich Hass hast Du allerdings recht. Es ist viel seltener Hass, als man denkt. Häufig unterstellt man Hass, dabei ist es meist nur Unbedachtheit, Dummheit, Egoismus, Missverständnisse oder ähnliches. Echter Hass ist in der Realität ziemlich selten!!
Liebe Grüße ab
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Zitat von KimAus psychisch gesunden Menschen, die ein Wissen über ihre Geschlechtszugehörigkeit haben, wurden nun ab Ende der 60er Menschen, von denen man behauptet, sie seien "rein biologisch" das eine, und "fühlten sich wie" das andere.
Hallo Kim, ich glaube, das Problem liegt tiefer. Wie, um alles in der Welt sollte man das biologische Geschlecht eines Neugeborenen feststellen, wenn nicht an seinen Fortpflanzungsorganen. Hier gibt es drei Möglichkeiten: männlich, weiblich, unbestimmt. Manch ein Mensch hat jedoch das Pech, mit den "falschen" Geschlechtsorganen (GO) zur Welt zu kommen, sein Empfinden ist anders, als nach seinen GO zu erwarten ist, er fühlt sich anders. Wie aber soll man das beschreiben, damit jeder, zumindest annähernd, weiss, was gemeint ist? Also ist z.B. das Kind, dass von der Hebamme eindeutig als Mädchen charakterisiert wurde, ein Junge? Erst einmal sicher nicht, weil niemand weiss, wie sich das Kind selbst empfindet, das wird erst dann klar, wenn sich das Kind dazu äußern kann. Das hat, so glaube ich, nichts mit Transsexuellenhaß zu tun, sondern ist einfach nur eine Frage der Verständigung. Ein weiterer Punkt: Wenn die GO so unwesentlich sein sollen, dann drängt sich mir allerdings auch noch die Frage auf: Warum streben dann sehr viele TS die gaOP an? Sie sind doch Frauen ...
Vielleicht könnte man das auch einfach mal weglassen? Welche Sinn ergibt es einem kleinen Kind das Geschlecht zuzuschreiben? Ist Geschlecht denn wirklich nur konstruiert, sodass eine geschlechtsspezifische Erziehung erst zur klaren Identität führt? Alles andere sind rein bürokratische Hürden, die erst durch diese Zuschreibung entstehen. Ich habe mir schon oft gedacht, warum denn Mütter mit Ihren ganz kleinen Söhnen auf die Damentoilette dürfen und Väter mit den kleinen Töchtern auf die Herrentoilette. So schlimm scheint also eine mögliche falsche Zuschreibung nicht zu sein. Kinder entscheiden sich sehr schnell als was sie sich empfinden. Und sie spielen auch mit wem sie wollen und sicher nicht mit denen oder jenen, weil wir ihnen rosa oder hellblaue Sachen anziehen. WENN WIR SIE NUR LASSEN WÜRDEN.
Vielleicht könnte man das auch einfach mal weglassen? Welche Sinn ergibt es einem kleinen Kind das Geschlecht zuzuschreiben? Ist Geschlecht denn wirklich nur konstruiert, sodass eine geschlechtsspezifische Erziehung erst zur klaren Identität führt?
Hallo ricci, was Du forderst, ist die Abschaffung der Geschlechter! Es würde bedeuten, alle Namen sind ab sofort geschlechtsneutral, oder willst Du einem Neugeborenen keinen Namen geben? Das hat nichts mit geschlechtsspezifischer Erziehung zu tun, sondern ist, so glaube ich, einfach ein Erfordernis der Praxis. Namen sind aber, zumindest in Deutschland, geschlechtsbezogen. Eine andere Lösung wäre vielleicht, die Namensgebung erst später vorzunehmen, wenn klar ist, was das Kind empfindet, ich vermute aber, dass dies an der Realität völlig vorbeigeht. Oder sollte das Kind dann in den ersten Jahren vielleicht nur "Kind01" oder "Kind02" genannt werden, je nachdem das Wievielte es ist? Du siehst, es ist nicht so einfach mit Zuweisen oder Nichtzuweisen des Geschlechts.
Edith: *entfernt* Von einer Namensgebung habe ich kein Wort geschrieben, sondern von der Geschlechtszuschreibung. Namen können sehr leicht geändert werden und es ist doch ein Unding, dass man kleinste Kinder schon in Schubladen schieben will. Wo ist denn der Unterschied in der Erziehung, ob es nun ein 2-3 jähriger Junge oder ein 2-3 jähriges Mädchen ist? Wo ist der Sinn dahinter? Wenn man jetzt die wenigen intersexuellen Menschen nimmt: Welchen Schmerz und welche Schäden verursachen diese angleichenden OPs bei den betroffenen Menschen? Die Zuschreibung von Geschlechtern, die im Übrigen auch nicht durch die PÄ geändert wird, ist nichts anderes als ein unnötiger bürokratischer Akt. Aufheben von Geschlechtern steckt da in keinem Fall drin. Nur eben wird das viel später erfolgen und eben aus dem Willen des Individuums heraus und nicht wie jetzt fremdbestimmt. Man kann dem Kind also gerne einen geschlechtsspezifischen Namen geben. Diesen kann man um ein vielfaches leichter ändern als diese in Stein gemeißelte Zuordnung in Geburtenregistern Mann oder Frau, die Dich Dein ganzes Leben begleiten wird. Wie es hier gehandhabt wird, ist nichts anderes als staatlich geförderte Diskriminierung.
Zitat von ricci Die Zuschreibung von Geschlechtern, die im Übrigen auch nicht durch die PÄ geändert wird, ist nichts anderes als ein unnötiger bürokratischer Akt.
Liebe Ricci,
kleine Anmerkung meinerseits. Da ich meinen Geburtsregistereintrag nach der PÄ gesehen habe, muss ich Dir hier widersprechen. Nicht nur die Geburtsurkunde ist nun richtig gestellt, sondern auch der ursprüngliche Geburtsregistereintrag. Es wurde zwar nichts durchgestrichen, stattdessen steht am Rand: Eintrag amtlich geändert auf weiblich, Unterschrift, Stempel usw. Somit ist der ursprüngliche Eintrag ungültig!
Ansonsten danke für die anregende Diskussion!
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Und da habens wir ja schon: Ricci ist ein weiblicher Name. Da steht geändert, damit ist klar, dass das mal anders war. Du bist als ehemaliger Mann erkennbar. Du wurdest als Mann geboren. Ist sehr leicht raus zu lesen.