Hallo Christina, das ist doch kein Exclusivfred von mir! Im Gegenteil, jede/r die so etwas zu erfahren bekommt sollte es hier posten, damit bündeln wir diese Dinge an einer Stelle und schaffen so eine bessere Übersicht. Hab' auch gerade unterschrieben.
Letzte Woche verhaftete die tunesische Polizei eine Frau und ihren Verlobten. Einige Offiziere brachten den Verlobten zu einem Geldautomaten und forderten Bargeld, andere vergewaltigten in der Zwischenzeit die Frau im Auto des Paares. Um einer Verurteilung zu entgehen, behaupten die betroffenen Polizisten, dass die Frau sich "sittenwidrig" verhalten hätte. Die Polizisten geben an, dass sie die Frau in einer "unmoralischen Position" vorgefunden hätten und werfen ihr "vorsätzliche Erregung öffentlichen Ärgernisses" vor. Aber das einzig Unanständige und Unmoralisch bei diesem ganzen Szenario war wohl die Polizei mit ihren rücksichtslosen, unmenschlichen und grausamen sexuellen Übergriffen gegenüber der unschuldigen Frau.
Die Folgen könnten gravierend sein: Im Falle einer Verurteilung des Paares drohen sechs Monate Gefängnis, während die Vergewaltiger ungeschoren davonkommen würden. Das ist nicht das, was man unter Gerechtigkeit versteht. Die Behörden dürfen nicht zulassen, dass durch die Polizei schwere Verbrechen verübt werden. Die Petition richtet sich an das Magistratsmitglied Mohamed Ben Meftah mit der Forderung, die Anklage wegen "Sittenwidrigkeit" fallen zu lassen und die beteiligten Polizisten wegen Vergewaltigung anzuklagen.
Nigeria steht kurz vor der Einführung eines der härtesten Anti-Homosexuellen Gesetze das die Welt je gesehen hat. "Jail the Gay" - Gefängnis für Homosexuelee. Das vorgeschlagene Gesetz würde z.B. 10 Jahre Gefängnis für zwei Personen gleichen Geschlechts bedeuten, die es wagen, öffentlich "Händchen zu halten".
Weitere Einzelheiten aus dem "Strafkatalog":
- Zusammenleben mit einer Person des gleichen Geschlechts: 10 Jahre Gefängnis - Organisieren einer Zusammenkunft von Homosexuellen: 10 Jahre Gefängnis - Unterstützung der Idee einer Pride: 10 Jahre Gefängnis
Bereits im vergangenen Jahr konnte die überstürzte Einführung des Gesetzes durch über 65 000 gesammelte Unterschriften verhindert werden! Aber Aufgeschoben ist noch lange nicht aufgehoben! Bitte beteiligt euch an der Aktion:
Hier der Link: http: //act.allout.org/go/1396?t=5&akid=949.72625.csTdGm
Zitat von Christine Bereits im vergangenen Jahr konnte die überstürzte Einführung des Gesetzes durch über 65 000 gesammelte Unterschriften verhindert werden! Aber Aufgeschoben ist noch lange nicht nicht aufgehoben! Bitte beteiligt auch an der Aktion:
Wirkungsvoll wäre ein wirtschaftlicher Boykott, wenn von Ländern, die Menschenrechte verletzen, keine Rohstoffe, insbesondere Öl, mehr gekauft werden. Nur leider tun das praktisch alle solchen rohstoffexportierenden Länder, da säße man schnell auf dem Trockenen, wenn man etwa von Russland kein Gas mehr abnimmt oder von keinem arabischen Land oder Ländern wie Nigeria das Öl.
Hallo Sabine, da hast Du völlig recht, aber wenn es um Profit geht, dann zählen Menschenrechte nicht und Politiker haben sich bisher selten um Menschenrechte gekümmert, denn sie vertreten wohl in erster Linie das Kapital, dann kommt eine Weile nichts und dann das Volk und Menschenrechte (Ausnahme: Kurz vor Wahlen ...), das Einzige, was zählt ist maximaler Gewinn.
Nein nein! Irrtum! Das ist ein superheißes Eisen und kann nicht so linear gelöst werden! Man mag zwar denken, das hätte viel Wirkung, aber das würde ins Gegenteil umschlagen und zu noch intensiverer Verfolgung führen, weil man dann LGBT-Menschen für diese Nachteile verantwortlich macht (Sündenbock). Die dortige Mentalität ist nicht wie hier in Europa.
Wollt ihr ein Beispiel?
Folgende Warnung ging an die Aktivist_innen im Falle von Uganda raus, wo ein ganz ähnliches Gesetz wie in Nigeria verabschiedet werden soll:
Die „Civil Society Coalition on Human Rights & Constitutional Law“, eine breite Koalition ugandischer Menschenrechts-NGOs hat einen dringenden Aufruf (Action Alert Guideline) mit Hinweisen veröffentlicht, welche Maßnahmen internationaler Verbündeter zum jetzigen Zeitpunkt hilfreich und welche kontraproduktiv sind.
Das Bündnis bittet die internationalen Partner insbesondere darum, keinen öffentlichen Druck zu machen, keine Pressemeldungen zu dem Thema zu produzieren und/oder mit dem Entzug der Entwicklungshilfe zu drohen. So heißt es beispielsweise zu dem, was NICHT getan werden soll:
We urge that you do NOT:
1. Put out any public press statements on the Bill for now. But you can express your opinion if asked about the Bill. However this opinion must be candid and practical without being ‘insulting’.
2. Make strong public statements threatening to cut aid or in support of such threats in response to the Anti-Homosexuality Bill, as this can lead to scape-goating of the LGBTI community as well as Human Rights Defenders working with LGBTI rights and whip up sentiments for the Bill.
ist ja man gut, dass ich die Einzigste bin, die mit englisch nicht viel anfangen kann -und den Google-Übersetzer nehmen muss. (aber da kommt nur Müll raus).
Ihr lacht über mich, weil ich anders bin? ...dann lache ich über euch, weil ihr alle gleich seid!
ZitatDas Bündnis bittet die internationalen Partner insbesondere darum, keinen öffentlichen Druck zu machen, keine Pressemeldungen zu dem Thema zu produzieren und/oder mit dem Entzug der Entwicklungshilfe zu drohen.
Das heißt im Klartext: an keinen Petitionen mehr teilnehmen, abwarten bis dieses Gesetz verabschiedet wurde und dann die Menschen dort bedauern. Denn ist dieses Gesetz erst eimal durch, dann wäre ein Protest dagegen ja Einmischung in die inneren Angelegenheiten des betreffenden Landes. Und so bleibt alles beim Alten. Also: Augen zu, soll doch in der Welt geschehen was will.
Ja. Im Grunde ist das richtig. Einmischung ja, aber nur in Absprache mit den dortigen NGOs! Keine "europäischen / amerikanischen" Selbstläufer. Keine Androhung der Kürzung von Mitteln. Speziell aus Afrika hört man immer wieder, dass man die Afrikaner schlichtweg nicht miteinbezieht -- man spricht über Afrika ohne die Afrikaner, man handelt ohne Anfrage bei den Betroffenen. Ich könnte dir da seitenlange Protestschreiben zitieren, die Situation ist insgesamt recht desolat.
Internationaler Druck hat speziell in Afrika diverse Katastrophen ergeben. Die dortigen NGOs waren entsetzt und sauer über die ungefragte Einmischung, die die Bemühungen vor Ort immer wieder kompromittiert haben, obwohl man es ja "nur gut meinte" und die Menschen dort schützen wollte. Zusammenhalt ja, aber mit Rücksicht auf die dortigen Gegebenheiten. Keine drastischen Aktionen, die sich negativ auswirken können. Feingefühl -- egal was in unserem europäischen Geist vor sich geht. Die Dinge funktionieren dort anders.
Gerade die Androhung eines Entzugs oder einer Kürzung von Fördermitteln (was die USA gerne machte und was weiter oben in diesem Thread gefordert wurde) hat die Dinge noch schlimmer gemacht.
Ich kann das hier zwar runterpredigen und runterbeten, werde aber wohl kaum auf Verständnis stoßen. Wir haben einfach nicht die Sicht Dazu muss man es wohl einfach mal persönlich miterleben.
Meine Meinung: Petitionen können hilfreich sein, genau so wie persönliche Briefe - sofern Organisationen aus den betreffenden Regionen darum bitten.
Aber man kann auch anders helfen - z.B. durch Begegnung mit Menschen aus anderen Kontinenten und durch Förderung von Organisationen, die Menschen in Not dort helfen. Beispiel: Im Kongo werden in manchen Provinzen immer noch im Monat ca. 1000 Frauen systematisch vergewaltigt und missbraucht. Wer sich konkret z.B. für den Kongo einsetzen will, sollte mal die Arbeit der Difäm anschauen.Die Difäm unterstützt(e) vergewaltigte Frauen und half ihnen, wieder eigenständig zu leben. Derzeit gibt es ein Filmprojekt mit Jugendlichen (http://www.difaem.de/aktuelles/projekte-...ilmprojekt.html). Die auf der Website erwähnte Gabi Hettler kenne ich persönlich und halte ihre Arbeit und die der Difäm für sehr praxistauglich und erprobt. Die Difäm unterstützt(e) vergewaltigte Frauen und half ihnen, wieder eigenständig zu leben.
Und noch etwas: Weil ich mich mit der Geschichte und wirtschaftlichen Lage im Kongo auseinandersetzte, erfuhr ich auch etwas, was hier kaum bekannt ist: Wusstet ihr, dass beim Kauf eines Handys meistens dafür Menschen im Kongo ausgebeutet werden und wir den Bürgerkrieg und Terror dort durch einen Kauf fördern? Ursache ist das Coltan, ein Rohstoff, der für Handys ganz wichtig ist und der von großen Konzernen ohne Rücksicht auf Verluste dort geholt wird... So ein Thema kann man gut mit Jugendlichen / Schülern oder im Rahmen von Erwachsenenbildung bekannter machen... - und wenn man mal Kontakte zu Erwachsenenbildungs-Anbietern hat, kann man denen auch mal was zum Thema "Transsexualität" anbieten (man muss ja nicht selber einen Vortrag halten, aber vielleicht mal Dr. Horst Haupt in das nächste Bildungswerk einladen...). Durch solche Aufklärungs- und Informationsabende können wir auch etwas tun, um Menschen zu sensibilisieren (nicht nur für uns, sondern auch für Menschen in Afrika...)