der Film gefiel mir sehr gut. Gratulation an Balian Buschbaum, Kim, Christina Bauer Ihre Offenheit und Unkompliziertheit könnte den Zuschauern helfen, zu verstehen und so zur Emanzipation von T-Menschen beitragen. Es handelt sich um normale Frauen / Männer, wenn man körperliche Kleinigkeiten nicht so extrem wichtig nimmt.
Liebe Grüße ab
P.S. Eine Kollegin (katholische Religion), die seit meinem CO 2008 erhebliche Schwierigkeiten mit der Sache hatte, verstand heute endlich. Mitten im Gespräch meinte sie unvermittelt, fast vorwurfsvoll "Du denkst typisch weiblich! 100% Frau! Männer reagieren da völlig anders!" Es geschah instinktiv und das Verständnis war plötzlich da. Trotz Religion und Vorurteilen. Wenn ich eng mit Leuten zusammen bin, können sie sich früher oder später nicht mehr dagegen wehren. Trotz binärem Denken usw. merken sie einfach, dass ich eine Frau bin. Genau wie bei Balian Buschbaum heute längst niemand mehr am Geschlecht zweifelt.
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Danke dir auch, Anita; ein ziemlich gut gemachter beitrag, ganz in unserem sinne!
Komme auch aufs thema, weil meine seit nun 19 monaten wieder in Dland arbeitende frau grade ihrer tante auf nachfragen meine transsexuelle kondition offenbart hat. Diese dachte laut meiner frau in den letzten jahren, in denen ich keinen kontakt mit ihr und vielen anderen aus dem umfeld meiner frau haben sollte (sie müsse sich schützen), dass meine frau wohl herausgefunden hätte, dass ich womöglich schwul sei... Aber ihre tante hätte bei dieser offenbarung durch meine frau, also einem outing meiner person, durchaus nicht ablehnend oder negativ reagiert, wohl auf grund der medienberichte der letzten zeit... Meine frau bat mich, als ich meinte, ich könne den kontakt mit ihrer tante ja nun vielleicht wieder mal aufnehmen, dies doch bitte nicht zu tun... wie auch andere nichts von meiner ts-kondition wissen sollen. Ein grund mehr, mich vielleicht doch von meiner frau alsbald zu trennen, da sie teile ihrer familie vor mir weiterhin abschotten möchte. Wenn ich denn die ehescheidung finanzieren könnte, was aktuell nicht der fall ist... Eine miese situation...
Doro und alle anderen, den begriff transgeschlechtlichkeit hatte ich vor längerem in einem thread mit Sandra in eine ähnliche diskussion reingebracht (mir fällt im moment nicht ein, ob im dgti-forum oder bereits in diesem; muss mal nachchecken).
Wir benutzen die begriffe trans und cis schon lange in der (organischen) chemie, um zwei zueinder sich verhaltende position zu beschreiben: trans als das der eigenen (oder beschriebenen) position gegenüberstehende, und cis als das auf der eigenen seite befindliche (ggfs. benachbarte). Wenn herr Haupt trans mit "hinüber" übersetzt, so ist das sicher schwer misverständlich, weil es eher eine gerichtete bewegung ausdrückt. Aber unser hirngeschlecht = geschlechtliche identität steht nun mal unserem somatischen bzw. genetischen körper entgegengesetzt, bzw. gegenüber, wobei halt nur letzteres (hormonell-chirurgisch) zu ändern ist. Ich denke, dass diese sichtweise uns sehr viel näher steht als etwa der begriff transident, der nach obigem ganz klar ausdrücken würde, dass sich unsere identität gegenüber befände, wir uns also von unserem körper als zentrum her definieren, was objektiv falsch ist, was das hirngeschlecht als etwas zu therapierendes und auf "vermeintlich unsere normale" seite irgendwie zu transportierendes stellt, und in der vergangenheit und bis heute zu unserer pathologisierung geführt hat.
den von dir ganz oben von dir in diesem thread genannten film habe ich mir grade erst eben angeschaut; ich beschäftige mich ja die letzten drei jahre mit all diesen themen, weil ich neben der TS auch ein wenig IS bin, wenn auch heute nicht besonders relevant in den auswirkungen...
Was ich aber fest stelle, besonders auch nach dem zweiten von dir gelinkten film im Spiegel-TV, ist der aktuelle umgang in den progressiven medien mit all unseren themen bzw. anliegen.
Gerade dies ermutigt mich doch immer mehr, und auch immer wieder, meine TS-kondition so oft wie fast möglich sehr öffentlich zu leben und in bestimmten situationen auch ganz klar zu offenbaren (trotz FFS, wie auch einem eher weiblichen outfit; ich oute mich also selbst, und auch recht provokant), weil ich es für extrem wichtig finde, dass unserem TS-kollektiv wenig damit gedient ist, in der gegengeschlechtlichen rolle unter zu tauchen, womöglich nach der transition "stealth" zu leben, leben zu wollen. Wer es braucht, um vielleicht glücklicher zu leben, soll es tun; aber ich tue es halt nicht... will es nicht tun, aus o.a. gründen; nehme dafür auch einiges an vielleicht erst mal nachteilen - egal jetzt welcher art - in kauf: meine bilanz ist bis jetzt recht positiv, trotz mancher zurückweisung von dritten... die erst mal ziemlich irritiert sind...
Zitat von Regina weil ich es für extrem wichtig finde, dass unserem TS-kollektiv wenig damit gedient ist, in der gegengeschlechtlichen rolle unter zu tauchen, womöglich nach der transition "stealth" zu leben, leben zu wollen. Wer es braucht, um vielleicht glücklicher zu leben, soll es tun; aber ich tue es halt nicht...
Liebe Regina,
das sehe ich ganz genauso. Auch ich halte neben Beiträgen zur Emanzipation der (Cis-)Frauen, Homosexuellen, Behinderten usw. auch den Einsatz für unsere Emanzipation für extrem wichtig. Emanzipation erfolgt nur, wenn es Menschen gibt, die dazu beitragen. Das ist in der Regel mit erheblichen persönlichen Nachteilen und Schwierigkeiten verbunden. So bedankte ich mich bei der TAZ für den Artikel über "Iris von Roten", einer Kämpferin für das Frauenwahlrecht in der Schweiz.
Für "stealth" habe ich viel Verständnis, aber ich persönlich lebe offen, weil ich es für effektiver halte. Genaueres schrieb ich gerade unter "Vertrauliches und Sensibles" im Thread: "Die Einsamkeit von uns Transsexuellen"
Nach Jahrzehnten in der "Rolle Mann" und langjährigen Studien, kommt es mir als Naturwissenschaftlerin darauf an, dass Wahrheit ans Licht kommt und sich der Nebel lichtet. An einem ruhigen, langweiligen Leben liegt mir nix. Aber ich habe wirklich großes Verständnis für jede, die sich nach Unbill und Wirren ihres eigenen Lebensweges nach Ruhe und Geborgenheit also "stealth" sehnt.
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Zitat von Regina weil ich es für extrem wichtig finde, dass unserem TS-kollektiv wenig damit gedient ist, in der gegengeschlechtlichen rolle unter zu tauchen, womöglich nach der transition "stealth" zu leben, leben zu wollen. Wer es braucht, um vielleicht glücklicher zu leben, soll es tun; aber ich tue es halt nicht...
das sehe ich ganz genauso. Auch ich halte neben Beiträgen zur Emanzipation der (Cis-)Frauen, Homosexuellen, Behinderten usw. auch den Einsatz für unsere Emanzipation für extrem wichtig. Emanzipation erfolgt nur, wenn es Menschen gibt, die dazu beitragen. Das ist in der Regel mit erheblichen persönlichen Nachteilen und Schwierigkeiten verbunden.
liebe ab, liebe regina,
das sehe ich ganz genauso.
ich habe von kleinauf propaganda für mich selbst gemacht. das war in meinem kleinbürgerlich-spießigen elternhaus überlebensnotwendig. für mich jedenfalls. damit ich nicht an selbstverleugnung zu grunde ging. ich weiß gar nicht, wie ich es anders machen soll. natürlich macht man es sich nicht einfach, wenn man um etwas streitet. aber es ist immer noch besser als sich im normalo-wahnsinn zu verlieren.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Gerade dies ermutigt mich doch immer mehr, und auch immer wieder, meine TS-kondition so oft wie fast möglich sehr öffentlich zu leben und in bestimmten situationen auch ganz klar zu offenbaren (trotz FFS, wie auch einem eher weiblichen outfit; ich oute mich also selbst
LG, Regina
ich denke jede von uns prägt das TS Oeffentlichkeitsbild in Ihrem Umfeld und im Alltag und leistet ihren Beitrag zu dieser Oeffentlichkeitsarbeit,ob Sie es bewusst tut oder nicht, so wie Frau wahrgenommen wird. Für mich ist es wichtig mich zu leben, nicht schrill, nicht übertrieben Aufmerksamkeit erregen damit ich als Frau wahrgenommen werde, inklusive unnötigen, übertriebenen Busenmassen ...eben einfach Frau sein und halt ganz einfach Anita, obschon ich diesen Bonus beruflich hätte, ich mag Sein, nicht Schein ...Ob Jeans, Kleidchen, Abendkleid wenns passt, Trainingsanzug, klassisch, Baskets,Alltagsschuhe, Sanadaletten, Pumps oder Stiefel etc entscheidet sich je nach Stimmung, Anlass etc, ebenso was das Schminken betrifft... mal einfach, nur Tagespflege oder aufwendig geschminkt.... interessierten Mitmenschen gegenüber bin ich gerne offen, wenn es ein Indiz gibt zu kommunizieren....Dies finde ich Alles ebenso wichtig, es ist ein Gesamtpaket...
Sei so wie Du bist, und Du findest die Leute, welche zu Dir passen....
Das Schönste diesbezüglich ist dann immer wieder, wenn Bio Frauen irgendwann während der Kommunikation unter Frauen spontan sich diesbezüglich äussern und einem zu verstehen geben...du bist für mich einfach eine tolle, interessante oder nette Frau.......von da an wirds dann einfach noch schöner und diese Personen, leisten dann weitere Oeffentlichkeitsarbeit in unserem Sinne mit Ihrem Umfeld, weil sie weiteren Personen mitteilen, aber Anita ist wirklich eine Frau und "nicht nur eine TS" ( Volksmund Jargon ).....was sich dann bei weiteren Begegnungen mit Personen aus dem betreffenden Umfeld auch öfters positiv bemerkbar macht......und die anderen gibts natürlich auch, nur beachte ich diese immer weniger, ich brauche diese ja nicht zum Leben , manchmal genügt ein Lächeln oder diesen mit der Verhaltensweise zu vertstehen zu geben, dass ich sie nicht wirklich wahrzunehmen scheine...jedoch ohne zu provozieren.......aber auch da gibts noch Varianten.....:-)
Von stealth leben im Endeffekt, halte ich nicht viel,ist für mich auch irgendwie unvorstellbar, subjektive gesehen, sich verwirklichen, leben, finde ich viel wichtiger....ausserdem in einem gewissen Masse und Umfeld muss sich Frau sowieso outen, sonst wirds ungesund...
Sicher ist es auch teilweise abhängig vom Charakter und wo man lebt...in einer Grossstadt ist es sicher oft einfacher als manchmal irgendwo auf dem Lande, wenigstens bei uns.....und in welchem Land, da gibts ja auch noch gewisse Unterschiede betreffend der Mechanismen....Leider....
der Film gefiel mir sehr gut. Gratulation an Balian Buschbaum, Kim, Christina Bauer Ihre Offenheit und Unkompliziertheit könnte den Zuschauern helfen, zu verstehen und so zur Emanzipation von T-Menschen beitragen. Es handelt sich um normale Frauen / Männer, wenn man körperliche Kleinigkeiten nicht so extrem wichtig nimmt.
Liebe Grüße ab
Danke Dir ab
....und Das Glück zu haben, von einem solchen kompetenten Arzt betreut zu werden, finde ich auch noch wichtig...da hat Alles gepasst ...freut mich sehr für Kim, diese fiebert nur noch auf den 18 Geburtstag, um Ihren Weg gehen zu können....Dem Arzt möchte ich auch ein Kompliment aussprechen.
Mir gefällt auch das ganze Spektrum nebst der einfachen, aufklärenden lebensnahen Weise, so wie Transfrauen und Transmänner...viele wissen ja kaum dass es auch Transmänner gibt....