Liebe Becky: Das ist keine theorie, sondern ein seit langem akzeptiertes faktum, also eine wirkliche tatsache! Aber ich will hier keinesfalls eine lehrerin spielen!
Die natur ist völlig divers; es gibt keine allumfassede "normativität"; die "natur" befindet sich in einem dynamischen prozess der permanenten oder immanenten evolution; oder mit anderen worten: es sterben spezies (aus), und es bilden sich neue heraus (auch, wenn das manchmal lange dauert, wie etwa etliche (-zig, hundert, oder tausend oder millionen) jahre): Von irgendwelchen urformen des lebens entwickelten sich - durch spontan und (für eine evolution wichtig) notwendigerweise gehäuft auftretende genetische mutationen in der erbsubstanz erst mal urbakterien, dann algen, dann andere vielzeller, dann bereits höher entwickelte vielzeller, bis hin zu pflanzen und tieren. Und die waren alle nicht irgendwie gleich, sonderst äußerst vielfältig: divers!
So entwickelte sich das heute sichtbare pflanzliche und tierische leben, mit dem intrinsischen zweck der reproduktion zum weiterbestehen, und der möglichkeit zur weiterentwicklung durch genetische veränderungen.
Aber zurück zu DEINEM ansatz:
Für die reproduktion zur arterhaltung wäre es natürlich optimal, wenn alle menschen (tiere natürlich auch, aber die können uns das ja nicht mitteilen) heterosexuell wären. Da dies aber nicht so ist (nicht unbedingt genetisch verankert, aber möglich, weil biologisch halt nicht alles so "optimal" funktioniert, und abweichungen von der norm quasi "programmiert" sind), existieren abweichungen von der norm (ich gehe hier ganz bewusst nicht in genetische grundlagen), was sich in nicht "normativer" sexueller orientierung (kontraproduktiv hinsichtlich unserer reproduktion), oder geschlechtlicher abweichung darstellt: die hirne von biologischen frauen (XX) oder männern (XY) sind nicht "normativ" programmiert: unsere transsexuelle, oder korrekter: transgeschlechtliche symptomatik!
Nun, da 90% des lebens "gut" funktioniert, habe ich keine zweifel am fortbestand der menschlichen spezies im speziellen, oder des lebens im allgemeinen. Wir "abweichenden" werden dies nicht verhindern (können).
Von mir ein "hoch auf die andersartigkeit"! Denn die gehört einfach intrinsich zur NORMALITÄT!
Zitat von ReginaFür die reproduktion zur arterhaltung wäre es natürlich optimal, wenn alle menschen (tiere natürlich auch, aber die können uns das ja nicht mitteilen) heterosexuell wären.
Liebe Regina,
da bin ich mir gar nicht so sicher... --> Denn ich kenn die These, dass ein gewisser Anteil an Personen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht selber zur Fortpflanzung beitragen, für die Stabilität/ den Kitt des Gesamtsystems sorgen und somit für Arterhaltung günstiger ist:
Mein persönliches Beispiel: --> Von drei Schwestern, sie war die Jüngste, hat nur meine Mutter drei Kinder. Ihre älteste Schwester kinderlos, kümmerte sich stets um den Haushalt, um den kranken Vater und später um die Mutter. Ihre zweitälteste Schwester studierte, arbeitete und lieferte die finanziellen Grundlagen. Sie wollte die Familie nicht im Stich lassen, heiratete daher nie. Erst meine Mutter heiratete, dann starben in kurzer Abfolge, ihr Vater, ihre zweitälteste Schwester und ihr Mann(mein Vater) Das zwang meine Mutter in die Rolle, das Schiff finanziell am Laufen zu halten. Ihre älteste Schwester kümmerte sich um die gemeinsame Mutter. Heterosexualität spielte hier also nur zweimal - anfangs bei meinen Großeltern - später bei den Eltern eine Rolle. Bei den älteren Schwestern meiner Mutter wäre es für die Arterhaltung eigentlich egal gewesen.
Es ist nicht mein Fachgebiet, daher hab ich wenig Ahnung, aber reine Heterosexualität scheint ansonsten auch nicht das Optimum zu sein.
Liebe Grüße ab
P.S. Der Clou bei obigem Beispiel ist, dass in der nächsten Generation --> von den drei Kindern meiner Mutter nur die transsexuelle Tochter für (dreifachen) Nachwuchs sorgte. Meine zwei Geschwister blieben kinderlos.
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
ich habe nicht von ungefähr folgendes zitat in meiner signatur stehen:
Zitat von Frank Zappa“Without deviation from the norm, progress is not possible.”
ohne abweichungen gäbe es keine evolution. dann blieb alles immer gleich. wie einmal von gott geschaffen und dann ohne jede entwicklung. evolution ist -so wie ich es verstehe - das große biologische laboratorium, dass permanent variation hervorbringt. ein bisschen mehr von dem, ein bisschen weniger von dem anderen, und auch mal was neues. was gut und nützlich und sinnvoll ist, erhält sich. oder trägt dazu bei, dass die dinge besser werden. das wär dann fortschritt. das andere versandet. aber diese prozess hat keine gezielten absichten oder so. er läuft einfach so vor sich hin. und in unserer gesamtheit sind wir menschen als biologische spezies ein ausdruck davon. es hat alles seine ordnung, da kann man ganz beruhigt sein ...
vielleicht ist das ja ein prozess, indem irgendwann mal rauskommt, dass die menschen weniger hormongeprägt, aber trotzdem noch fortpflanzungsfähig sind. vielleicht sind wir in 1000 oder 10.000 oder 100.000 jahren alle viel androgyner, aber pflanzen uns trotzdem noch fort. vielleicht ist das ein programm zur optimierung der freundlichkeit bei den männern und der ausgeglichenheit bei den frauen. damit das ganze etwas sozialverträglicher wird ...:-D wer weiß, was die evolution für ergebnisse bringt.
und außerdem sehe ich es wie ab. zur arterhaltung tragen auch stabilisierende faktoren bei, nicht nur die fortpflanzungsfähigkeit alleine. ohne letztere ginge es aber nicht. es sei denn, wir lernen, wie man mitose macht und können uns dann im ausgewachsenen stadium verdoppeln. oder wir werden zwitter wie die schnecken. oder geschlechtswandler wie die seepferdchen. aber dafür sind wir vielleicht zu komplex.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Um keine missverständnisse aufkommen zu lassen: ohne reproduktion gibt es keine evolution; denn nur die reproduktion kann - in der regel ja durch mutationen entstandene - veränderungen fortbestehen lassen, wobei sie gleichzeitig arterhaltend ist.
Ich hatte grade im Spiegel-online einen beitrag gelesen, wo eine studie beschrieben wurde, die deutlich zeigte, dass von frühmenschen ausgehend über zehntausende von jahren mit offenbar sinkendem testosteron-spiegel die augenbrauenwülste, speziell der männer, langsam verschwanden.... mit entsprechenden folgen, steffi!
Als beispiel wurden ferner schimpansenmänner angeführt, die diese noch haben und entsprechend agressiv und wenig familiär seien; und dann die bonobos - ohne augenbrauenwülste und wenig testo, die alle ein sehr soziales verhalten demonstrierten...
Na klar, liebe ab: wer sich nicht an der reproduktion beteiligt, stützt das system als ein dieses stabilisierender faktor; keine frage. Aber er/sie trägt damit auch nichts zur evolution bei, oder?
Aber wir sind nun von unserer ach so geliebten Alice abgewichen....
Nö... erst Danke an AB für diese interressante Familien Geschichte.
Vieleicht bringt die Evolution ja irgendwann nur noch IS hervor, wo jeder Mensch frei wählen kann, was er sein möchte? Keine Festlegung und das ist dann absolut Normal...
yeah! rebecca! wenn intergeschlechtliche fortpflanzungsfähig wären, wär das vielleicht cool. und interessant wäre auch, ob sich mit intersex-leuten ein stabiles soziales miteinander entwickeln würde. im moment isses ja schon zu kompliziert mit uns trans*-menschen vor dem hintergrund der heteronormativität.
das mit den schimpansen und den bonobos sind tolle beispiele, regina. die bonobos sind doch die, die sex zur beilegung von konflikten einsetzen, nicht? wir kuscheln uns über alle probleme hinweg, jaaa ... ... und auch das mit dem zurückgehen der augenbrauenwülste ist interessant. was ich da ins blaue formuliert hab scheint ja wirklich ne entwicklung zu sein. also kann man für die zukunft vielleicht androgynere menschen erwarten?
und klar gibts ohne reproduktion keine evolution. schrieb ich ja auch. aber zum einen hab ich mich schon reproduziert - ich hab ja einen sohn. und zum anderen spielt es ja auch eine rolle, welches soziale klima wir für die reproduktion schaffen. wenn wir zb. für eine atmosphäre sorgen, in der vielfalt etwas wünschenswertes ist, und die menschen, die sich reproduzieren, in diesem geist leben und werte weitergeben, dann wird das auch weitertransportiert. und andere, die blöde und giftige und misanthrope miesepeter sind, finden keine partner zur paarung mehr und sterben aus ...
ich denke, es gibt, wenn man es universeller betrachtet, wechselwirkungen zwischen biologie und sozialem verhalten. gerade das ist es vielleicht, was man an den bonobos sehen kann.
also. der klare auftrag ist: verbreitet LIEBE! me I'm a soldier of love
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Nee, liebe Becky, ganz sicher nicht! Nun, meintest du intersexuelle personen (IS), oder doch mehrheitlich uns (TS/TG); obgleich intersexualität - von leichten formen wie etwa (MAIS - Mild Androgen Insensitivity Syndrom, wie etwa hypospadias, in ca 1 von 250 neugeborenen XY-jungen) bis hin zu CAIS (Complete Androgen Insensitivity Syndrome, die XY-jungs werden mit eine fast-vagina geboren) noch insgesamt deutlich (ein bis 2 %) häufiger als TS/TG (0,1 %) ist. Aber diese medizinisch-wissenschaftlichen exkursionen von mir mal nur am rande, Becky!
Nun, mit dem neuen gesetz Andalusiens zur nicht-diskriminierung von TS/TG-personen (was noch deutlich über das argentinische von 2012 hinausgeht), kann hier jeder mensch seit ende juni seine(ihre) geschlechtszugehörigkeit selbst bestimmen. Dazu bedarf es weder einer medizinisch-psychiatrischen diagnostik, noch sonstwelcher derartiger maßnahmen (ich wurde bereits gebeten, dass mal ins deutsche zu übersetzen; aber bisher ist dieses gesetz, begründet auf den neuesten menschenrechtskonventionen - von wenigen ausnahmen abgesehen - eher so was wie eine vorschrifft von gutem willen: es fehlen noch die sog. ausführungsbestimmungen).
steffi: werden wir wohl kaum noch erleben, aber danke für deine weltsicht! Wäre ja wünschenswert!
Nun, das sind alles recht komplexe themenbereiche. Vielleicht ein neuer thread dazu?