Hier weitere Neuigkeiten zum Thema BW. Interessant finde ich, daß das vielbeschworene Vorbildland NRW in Bezug auf sein Antidiskriminierungsprojekt "Schule der Vielfalt - Schule ohne Homophobie" nur ganz wenige Schulen (7 von 6000) dazu bewegen konnte, mitzumachen.
Ansonsten aber ein sehr engagierter, fundierter Artikel, wo auch Bayern angesprochen wird:
Zitat von abZum Glück(Richtigstellung) scheint die Landesvorsitzende des RLV-BW Irmtrud Dethleffs-Niess das Problem nun zu erkennen. Vielleicht schmeissen sie den Kerl raus. Ein Ausschluß aus dem Verband, wegen schädigendem Verhalten, wäre ein deutliches Zeichen. Mir ist ohnehin schleierhaft, warum er überhaupt mit einem Referat, noch dazu "Schulpolitik", betraut wurde.
Meine Lieben,
aus aktuellem Anlaß zitier ich meinen obigen Beitrag vom 9.1.2013 mal selber. Die Abläufe in Verbänden sind doch ähnlich. Auch bei den Realschullehrern in BW geht es also um die 'Qualität von Bildung'. In unseren Organisationen dauert es halt oft eine Weile, bis Gremien zusammentreten und reagieren können. Herr Stängle 'trat freiwillig zurück'. Der Vorstand nimmt Stellung, distanziert sich klar von den Machenschaften und verdeutlicht die Haltung des Verbandes. Das Referat Erziehung-Bildung-Schulpolitik übernahm gestern am 13.1.2014 Herr Markus J. Widmann. http://www.rlv-bw.de/ Sonst wäre es auch schwierig geworden, denn wir sind beamtet, d.h. wir haben uns ausdrücklich verpflichtet, zu Menschenrechten und unserer Verfassung zu stehen. Zu Herrn Stängle, der fanatisch ist und ein erhebliches religiöses Sendungsbewußtsein hat, aber zugleich dienstlich recht 'unerfahren' scheint: Kritik an Initiativen des Dienstherrn ist möglich, muss aber auf angemessenem Weg erfolgen, also zunächst intern geschehen. Sofort in die Öffentlichkeit gehen, um eigene Ziele durchzusetzen, ist so, in der provokaten Form, für Beamte nicht möglich. Öffentlichmachen von Interna/Arbeitsvorlagen halte ich für ein Dienstvergehen. Religiös motivierte Hasskampagnen gegen Mitmenschen halte ich sogar für eine Straftat.
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
sehr gut, dass der verband das jetzt klar stellt. diese petition hat ja ganz schön kreise gezogen. heute stand in der allgemeinen zeitung ein artikel über SCHLAU RLP, und der sprecher von queernet, joachim schulte (er ist unser frontmann hier, ich kenn den persönlich) hat die gelegenheit genutzt, stellung zu nehmen. http://www.allgemeine-zeitung.de/politik..._13779705.htm#2
das es kreise zieht zeigt wiederum aber auch, dass nicht mehr einfach alles so durch geht.
was mich persönlich allerdings ein bisschen stört, ist, dass in dem artikel SCHLAU nur als schwullesbische aufklärung in schulen vorgestellt wird. die hatten sich zuletzt umbenannt, sie verstehen sich jetzt als schwul lesbisch bi trans* aufklärung (steht auch so auf deren homepage) ... es ist immer wichtig, dass der ganze LGBTI-kontext nicht auf schwule verengt wird. da mecker ich ja immer zwischenrein, wenn das passiert.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Warum ist es eigentlich manchen T* so ein großes Anliegen, im gleichen Atemzug mit LGB genannt zu werden? Wo doch die sexuelle Orientierung mit der Geschlechtsidentität überhaupt nichts zu tun hat?
Zitat von CalistaWarum ist es eigentlich manchen T* so ein großes Anliegen, im gleichen Atemzug mit LGB genannt zu werden? Wo doch die sexuelle Orientierung mit der Geschlechtsidentität überhaupt nichts zu tun hat?
nun, zum einen find ich es gar nicht so abwegig, die sexuelle orientierung als teil der geschlechtsidentität zu betrachten. die geschlechtsidentität muss ja nicht immer gleich etwas sein, was eine zu einem rollenwechsel nötigt.
dann werden sowohl T* als auch LGB mit sowas konfrontiert, was mit heteronormativität ganz gut beschrieben ist. heteronormativität ist die vostellung, dass alle menschen entweder weiblich oder männlich sind und nur mit dem gegengeschlecht in die kiste hüpfen. wer anders ist muss sich nach dieser vorstellung erklären, und das ist blödsinn. ich finde, man kann sich da ganz gut zusammentun und gemeinsam zeigen, worin geschlechtliche vielfalt besteht.
man kann sich auch was abkucken von der emanzipationsbewegung der schwulen seit den 70ern. wenn man dafür sorgen will, das T*-menschen nicht exoten, sondern auch ganz normale geschlechtervariante menschen sind ...
... mir fallen bestimmt noch mehr gute gründe ein ... .
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LGB und T* menschen erleiden auf jeweils ihre weise eine traumatisierung, weil sie das gefühl haben, in einer gegebenen heteronormativen welt nicht willkommen zu sein. außerden ergibt sich daraus die notwendigkeit eines coming outs (siehe aktuell: hitzelsperger).
es gibt nun mal viel mehr profilierte schwule und lesben, sie werden politisch auch besser wahrgenommen. zudem ist die T*szene noch sehr uneindeutig und zerstritten. es ist strategisch ganz günstig, wenn wir T* uns an die LGBs anhängen. wir können die offenen türen auch benutzen und mitsprechen ...
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Danke, Steffi! Ich frage mich halt manchmal, ob dieses sich Anhängen nicht auch dazu führt könnte, dass das Klischee vom schwulen Mann, der seine Homosexualität nicht wahr haben will und deswegen zur Frau wird, in den Köpfen mancher Menschen zementiert wird. Andererseits macht es natürlich allein schon deswegen Sinn, sich anzuhängen, weil ja doch erstaunlich viele Trans*-Menschen eben zusätzlich auch homo- oder bisexuell sind...
Zitat von CalistaDanke, Steffi! Ich frage mich halt manchmal, ob dieses sich Anhängen nicht auch dazu führt könnte, dass das Klischee vom schwulen Mann, der seine Homosexualität nicht wahr haben will und deswegen zur Frau wird, in den Köpfen mancher Menschen zementiert wird. Andererseits macht es natürlich allein schon deswegen Sinn, sich anzuhängen, weil ja doch erstaunlich viele Trans*-Menschen eben zusätzlich auch homo- oder bisexuell sind...
ja, liebe thessa,
aber wegen den paar verqueren, die sich irgendeinen quatsch ausdenken und ansonsten von nix 'ne auch nur blasse ahnung haben mach ich mir keinen kopf. ich glaube aber, dass bei vielen transfrauen vorbehalte gegenüber der organisation schwuler interessen besteht, weil sie meinen, sie müssten sich davor hart abgrenzen, um nicht mit schwulen männern verwechselt zu werden. ich finde das manchmal auch ein bisschen überzogen, man weiß ja eigentlich selbst am besten, wer man ist, und muss sich da von anderen nicht verrückt machen lassen.
seitdem ich mehr schwule kennen gelernt habe, bin ich darüberhinaus der festen überzeugung, dass geschlechtliche identitäten tatsächlich etwas sehr fließendes sind. das geht in den grenzbereichen ineinander über. unter schwulen sind die meisten eher unauffällige normalos. und ja, es gibt die harten kerle, aber auch sehr feminine und manchmal auch überzeichnet divenartige. unter letzteren gibt es viele, die zu besonderen anlässen als frau gehen. das geht dann auch in travestie-darstellungen über, wir haben da auch ein paar bei uns in der region, die als DJane bei uns platten auflegen. die machen dann auch öfters mal drag, auf dem csd zum beispiel. crossdresser oder DWTs kenn ich nun eher nicht, aber nen bekennenden transvestiten kenn ich auch vom stammtisch ... so, und jetzt mal von unserer seite betrachtet: eine gute freundin von mir hat lange in einer schwulen beziehung gelebt, heute ist sie angeglichen und frau. und ich hab auf meinem selbstfindungsweg auch so einige schwule erfahrungen gemacht, obwohl ich nie daran glaubte, selbst schwul zu sein. ich steh halt auf männer, weil ich 'ne (trans-)hetero-frau bin.
ich finde es ehrlich gesagt total müßig, da dauernd die einen von den anderen abzugrenzen. wozu? im übrigen habe ich unter schwulen ein paar ganz liebe freunde. man kann mit ihnen ganz gut über männer reden. und wenn man als transfrau lesbisch ist und sich von männern abgrenzen möchte, ist man ja dennoch im LGBT-kontext am richtigen platz .
aber auch mal zu guter letzt angemerkt: ich halte nicht so viel vom sektieren. ich such eher nach gemeinsamkeiten als nach unterschieden. gemeinsam ist man stärker. und als bereicherung der bvielfalt sind T*-menschen eigentlich auch sehr willkommen - so jedenfalls nach meiner erfahrung.
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Ganz lieben herzlichen Dank für diesen herrlichen Beitrag!!
Ich lachte Tränen und war nachträglich den komischen, religiös fanatischen Vögeln fast dankbar für die Petition. Im Alltag begegnen mir übrigens immer wieder verklemmte Spießer, die sich durch ihre Reaktionen 'als geistig etwas beschränkt' outen. Wenn wir das Verhalten uns gegenüber mit Humor sehen, ist gute Unterhaltung garantiert. *) LG ab
*) Allerdings Vorsicht ---> auch in der NS-Zeit gab es im Untergrund eine gute Witzkultur, das ist oft eine Begleiterscheinung von Unterdrückung ---> Wir sollten daher aufpassen, dass Freiheiten bleiben und nicht das "gesunde Volksempfinden" vgl. Petition die Oberhand gewinnt.
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
denen blieb gar nix anderes mehr übrig. Unflexibilität hätte den Gegnern von Aufklärung / Toleranz / Akzeptanz noch mehr Auftrieb gegeben. Zumindest ist nun sonnenklar, wieviel Intoleranz und Fanatismus es unserem so fortschrittlichen Gemeinwesen gibt... Es besteht Handlungsbedarf und früher oder später wird hier reagiert werden. So mach ich mir heute weniger Sorgen als früher, als Probleme konsequent unter den Teppich gekehrt wurden.
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz