Ein großer Schritt und die Kritik daran finde ich nur bedingt nachvollziehbar. Bisher gab es ja eine Zwangseinordnung zu einem Geschlecht und ich glaube eigentlich nicht, dass man diesen Satz "Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen" auf Biegen und Brechen anwendet. Bisher war die bipolare Geschlechtseinordnung eine zwingende Notlösung, jetzt sollte sie als Freiheit verstanden werden.
Die Meinung von Jana teile ich vollends. Erst wird von den Betroffenen (meiner Ansicht nach völlig berechtigt) beanstandet, dass die Eltern das Geschlecht des Kindes bestimmen müssen. Und nun beklagen sie sich, dass die Eltern diese Verpflichtung nicht mehr haben. Dass damit das Geschlecht des Kindes offen bleiben muss, ist für mich die einzig logische Schlussfolgerung. Oder sollen etwa neugeborene Säuglinge ihr Geschlecht schon selbst bestimmen können/müssen? So in der Art, Finger zeigt in Richtung zwischen die Beine, Kind ist männlich; Hand geht mehr zur Brust, Kind ist weiblich?
Die anderen Kritikpunkte kann ich jedoch nachvollziehen. Eine geschlechtsspezifische OP gehört im Kindesalter generell verboten.
Viele Grüße Kira-Bianca
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2
Zitat von Kira-BiancaEine geschlechtsspezifische OP gehört im Kindesalter generell verboten.
Das seh ich genauso und auch hier sollte man eben genau auf die Betroffenen hören http://blog.zwischengeschlecht.info/ Die Empfehlungen des Ethikrates wurden so im Grunde, zumindest fürs erste, geschickt ausgebremst...
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Zitat von Reginakein penis, und hand geht mehr zur brust, Kira?
Hä? Deinen Einwurf verstehe ich nicht, Regina.
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2
Zitat von Reginaich deinen satzteil auch nicht, Kira; was willste damit ausdrücken?
Regi
Den Betroffenen von Intersexualität geht es doch in erster Linie darum, dass ausschließlich sie selbst über ihr Geschlecht bestimmen dürfen (was letztlich auch völlig richtig ist). Aber eine nach der Geburt leer gebliebene Geschlechtsangabe im Personenstandsregister ist denen doch nicht recht. Somit bleibt nur die Selbstbestimmung durch die Neugeborenen. Aber zeigt mir bitte ein wenige Stunden/Tage altes Baby, was sich derart äußern kann. Einmal davon abgesehen, dass die Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschlecht erst im Alter von ein paar Jahren beginnt. Folglich könnte ein Säugling hierüber noch gar keine Aussage machen, selbst wenn es in der Lage wäre sich zu artikulieren.
Gruß Kira-Bianca
P.S. "kein penis" habe ich nicht geschrieben. Denn Intersexmenschen haben ja anatomisch beide Geschlechter. Vielleicht hast Du meine Aussage nicht nicht korrekt gelesen und dadurch nicht verstanden?
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2
.. und ich zitiere dich: "Finger zeigt in Richtung zwischen die Beine, Kind ist männlich; Hand geht mehr zur Brust, Kind ist weiblich?"
Nun denn, Kira: der blick der docs oder hebammen geht da ja wohl immer zwischen die beine, oder?
Das frisch geborene hat also dies oder das oder etwas mehr oder weniger unbestimmbares Wieso dann männlich? Und wieso geht die hand dann mehr zur i.d.r. ja geschlechtlich nicht unterscheidbaren brust? Und wieso damit weiblich? Weibliche brust ist schließlich erst nach dem einsetzen der pubertät nach und nach vorhanden (dabei mag ich jetzt nicht auf die Tanner-stadien eingehen). Verstehste mich jetzt? Nun, so pedantisch zu sein, ist selten bei mir.