Am 22. September 2012, auf den Tag genau ein Jahr nach dem Papst-Besuch in Berlin, findet der sog. „Marsch für das Leben“ statt, initiiert von radikalen Abtreibungsgegnern. Aus diesem Anlass ruft das Netzwerk Sexuelle Selbstbestimmung zu einer Gegenkundgebung vor dem Brandenburger Tor auf.
Ärztinnen und Ärzte sowie Beratungseinrichtungen werden immer wieder zur Zielscheibe fanatischer Abtreibungsgegner. Diese nutzen zudem das Internet, um diejenigen einzuschüchtern, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Frauen verteidigen. Diese Aktivitäten gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Frauen und Paaren können nicht unwidersprochen bleiben. Frauen dürfen nicht entmündigt werden, sondern sollen über ihre Lebens- und Familienplanung selbstständig entscheiden können.
Das Netzwerk Sexuelle Selbstbestimmung hat sich daher zu einer Kundgebung für Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung in Deutschland – gegen Abtreibungsverbot und christlichen Fundamentalismus entschlossen. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) unterstützt diese Kundgebung.
Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg:
„Wir sind vor einem Jahr gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes auf die Straße gegangen. Die jetzige Kundgebung für sexuelle Selbstbestimmung ist da nur folgerichtig. Eine offene und freie Gesellschaft muss gegen jegliche Form von Extremismus offensiv Position beziehen.“
Am 22. September 2011 demonstrierten 15.000 Menschen in Berlin gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes. Die Demonstration des Bündnisses „Der Papst kommt“ fand unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen!“ statt.
Kundgebung „Für Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung in Deutschland“ Samstag, 22. September 2012, 13.45 Uhr Platz des 18. März, 10117 Berlin (Brandenburger Tor)
Hallo Christina, damit kein Mißverständnis aufkommt: Ich halte es für sehr wichtig, dass Frauen und Paare selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Auf der verlinkten Seite steht die Forderung, dass Frauen und Paaren überall die Möglichkeit angeboten werden sollte, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden. Warum wird aber eine Frau ungewollt schwanger, gibt es nicht ausreichend Verhütungsmöglichkeiten? Hier sollte nach Möglichkeiten und Verfahren gesucht werden, die verhindern, dass eine Abtreibung ein legales Mittel zur Familienplanung wird, sie ist m.E. hierfür denkbar ungeeignet. Ich kenne einige Frauen, die ihre Schwangerschaft vorzeitig legal (in der damaligen DDR war das recht einfach) beenden ließen und die heute noch, nach vielen Jahren, sehr unter diesem Trauma leiden. Es sind immer die Frauen, die diese Bürde tragen müssen, so oder so rum ...
Uiuiui. Ungewollt schwanger. Verhütungsmittel. Ich hab in meiner Arbeit viel mit Vergewaltigern zu tun (daher meine starke Abneigung gegen diese unkontrollierbaren männlichen Genitalien), die sind daher immer sehr präsent in meinem Bewusstsein. Bei einer Vergewaltigung denkt kein wild gewordener Penisbefehlsempfänger (= Vergewaltiger) an Verhütung. Die Opfer sollen meiner Meinung nach definitiv dazu berechtigt sein, abzutreiben.
Christina, danke für die Information! Christine, Du hast nicht ganz unrecht,
aber diesmal will ich unserer lieben Sandra unbedingt ausdrücklich zustimmen!
Danke, liebe Sandra! ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Hallo Sandra-Isabell, ein Abbruch nach einer Vergewaltigung ist ja auch keine Familienplanung, das ist ein Ausnahmezustand, genau wie bei Mißbrauch u.ä. und natürlich sollte dann eine Frau auch das Recht haben, diese Schwangerschaft abzubrechen. Mir ging es in meinem Posting nur darum, dass ein Abbruch kein Mittel zur Familienplanung sein sollte.
... und hier in Spanien hat gerade Herr Justizminister Gallardón einen Rückzieher aufgrund gesellschaftlichen Drucks, nicht nur von Feministinnen, machen müssen: er wollte das Strafrecht hinsichtlich der aktuellen Abtreibungsregelung (grob ähnlich wie in D, bis 22. Woche seitens der Schwangeren) reichlichst verschärfen. Hat sich Bedenkzeit erbeten, bis Dezember. Mal sehen, was dann kommt (sicher nix Gutes)....