Dieser Beitrag spricht Bände. Wenn das so durchgeht und ich nehme an, dass das alle deutschen Instanzen passieren wird, dann ist es rechtmäßig, dass an Kindern eine Operation aus religiösen Gründen ohne Betäubung vorgenommen werden darf. Mir fehlen die Worte ...
LG
Christine

Das ist schon der Hammer!

Wo bleibt das Recht auf die freie eigene Entscheidung?

Wo bleibt da das Recht auf körperlicher Unversehrtheit?

Nun guit, die religiöse Freiheit in Ehren, aber ich finde dies schon sehr bedenklich, wenn auf einmal solche "Hobby-Chirugen" einen Freibrief auf ihr Treiben bekommen, zumal "Kunstfehler" dadurch vorprogramiert sind, oder?

LG
Danni

tja, ich finde es sehr bezeichnend, wie die debatte da geführt wird. wie es sich für ordentliche religionsvertreter gehört nämlich total irrational. und mit wüsten unterstellungen. wir sollen irgendwelche patriachalen traditionen akzeptieren, nur weil sie angeblich jahrtausendalt sind und in der thora stehen? oder im koran? oder der bibel? oder in sonstwelchen heiligen büchern? was da nicht so alles drinsteht. und was man da nicht so alles rausinterpretieren kann. und nicht zuletzt, was nicht alles von patriarchen seit tausenden von jahren so proklamiert wird.

die sollen doch alle mal warten, bis die betroffenen 18 jahre sind und das selbst entscheiden können, was sie im namen der religion machen wollen. aber da sind sie 100pro alle dagegen, die christlichen täufer, die katholiken, die die kinder mit 9 kommunieren, die evangelen mit der konfirmation mit 14 und alle anderen mit beschneidungen in viel jüngeren jahren. man muss halt frühzeitig dafür sorgen, dass die schäfchen bei der stange bleiben, ne?

ich finde, da ist nur eine klare, säkuläre position sinnvoll. religion erst ab 18!

von der argumentation her ist das pro für die jungenbeschneidung übrigens nicht zu unterscheiden von der mädchenbeschneidung. deren befürworter berufen sich auch auf heilige bücher und steinalte traditionen. nur ist sie nicht so grausam, da kann man ja schnell mal ein bisschen haut abschneiden, ne? ich denk mal, dass sich die herren der schöpfung in solche fragen auch nicht reinreden lassen wollen ... am ende sogar noch von frauen.

Der große Unterschied bei der rituellen Beschneidung von Jungen und Mädchen wird wohl sein, daß Jungen ohne Vorhaut keine nennenswerten Probleme bekommen, während beschnittene Mädchen lebenslang mit Verstümmelungen, Gefühllosigkeit, entstellter Intimregion, Sex- oder Empfindungsunfähigkeit, etc. klarkommen müssen. Laut Grundgesetz müßte jeder in Deutschland lebende 'Neugeborenenbeschneider' rechtlich wegen Verstoßes gegen den Grundsatz des Rechts auf körperliche Unversehrtheit belangt werden können, Religion hin oder her; Religion wird immer wieder als Alibi für Greueltaten gegen die Menschheit verwendet, siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Dschihad

Bezeichnend finde ich bei dem Beitrag eher, daß der Herr mit Hausnamen "Metzger" heißt...

metzger! ... hihi.

mir ging es auch nicht um die total furchtbaren auswirkungen der mädchenbeschneidung, nicole, sondern wie beschneidung begründet wird. christa müller von der linkspartei, die sich gegen mädchenbeschneidung u. a. in afrika einsetzt, hat das in einer talkshow mal als problem geschildert. wenn man so abstrusen begründungen bei der jungenbeschneidung nachgibt (obwohl wir mittlerweile aufgeklärt sind), wie will man da vor ort eine harte linie gegen mädchenbeschneider aufrecht erhalten? sie meinte, dass sie in ihrer arbeit mit den befürwortern der beschneidung zunehmend die tradition mit den schrecklichen folgen für die mädchen kontrastiert, und dass das tatsächlich einen bewusstseinswandel hervorrufen kann. aber dazu muss man den stimmen der betroffenen, hier frauen und mädchen, mehr gewicht und anerkennung verleihen.

genauso sollten die das hier mit der jungenbeschneidung machen. die alten kerle wollen doch nur rumschnippeln, weil sie selber beschnitten sind. wenn die jungen das nicht mehr machen, stehen die halt doof da - deswegen reagieren die auch so empfindlich. dabei ist es echt ne sache der selbstbestimmung, und nicht der tradition. tradition ist was für geltungssüchtige langweiler, die anderen ihr weltbild aufdrücken wollen und die meinen, sie hätten dazu irgendein recht.

Den größten Witz bei dem ganzen Judentum finde ich die Doppelmoral bei der Rechtfertigung mittels der Glaubensklamotte: Gefragt, warum sie sich nicht rasieren (dürfen), antworten die: "Wenn Gott nicht gewollt hätte, daß uns im Gesicht Haare wachsen, hätte er sie uns nicht dort wachsen lassen..." - Was passiert jetzt, wenn man anmerkt: "Wenn Gott gewollt hätte, daß euer Penis keine Vorhaut hat..." ?! Nur mal kurz drüber nachdenken und merken, wie man sich das Schmunzeln kaum verkneifen kann.

... und was ist die Folge von 20 bis 30% Verlust der Sensibilität der Herren dieser semitischen Stämme (sind genetisch höchstgradig miteinander verwandt! was auch sonst, aus der Historie betrachtet)? ganz offensichtlich ggfs. frauenfreundlicherer weil zeitlich längerer Sex?
und wenn es stimmt, dass in den USA 30% aller neugeborenen Jungs beschnitten werden (ich finde die Quelle nicht)?


... ich denke gerade über die Scharía nach.... lasse das aber besser: kein Kommentar dazu, besser nicht...

LG,
Regina