Der Bericht, verfasst von Sophia in 't Veld MEP, besagt, dass "das Modell 'Familie' in der Europäischen Union vielfältig ist" und "Eltern unterschiedlichen Geschlechts und Eltern gleichen Geschlechts (...) im nationalen Recht und im Recht der Europäischen Union alle gleichermaßen schützenswert sind."
Das Parlament "bedauert, dass einige Mitgliedstaaten eine restriktive Definition von 'Familie' eingeführt haben, um gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und ihren Kindern Rechtsschutz zu versagen".
Unter anderen Ländern haben Litauen, Rumänien und Ungarn kürzlich Gesetze angenommen, welche die 'Familie' auf diskriminierende Weise definieren möchten.
Sophia in 't Veld, Verfasserin des Berichts und Vizepräsidentin der LGBT Intergroup, erklärte: "Ich weiß nicht, was in Europa los ist, was uns Brot nach wie vor als Brot und Käse nach wie vor als Käse erkennen lässt, wenn wir von den Niederlanden nach Deutschland reisen, aber Liebe nicht als Liebe. Konservative Kollegen versuchen weiterhin, gleichgeschlechtliche Familien in ihren Ländern einzusperren. Die Freizügigkeit gilt jedoch für alle Bürger der EU, und die Gleichstellung wird obsiegen."
Auf dem Gebiet der Hassverbrechen forderte das Parlament die EU-Kommission dringend dazu auf, "homo- und transphobe Gewalt und Schikanierung in ihren Aktionsprogrammen gegen geschlechtsspezifische Gewalt miteinzuschließen".
Zu guter Letzt forderte das Parlament die dänische EU-Präsidentschaft auf, die vorgeschlagene horizontale Antidiskriminierungsrichtlinie freizugeben; schlug eine verstärkte Kooperation zwischen Ländern mit gleichgeschlechtlichen Verbindungen vor, um die Freizügigkeit von Paaren auf ihrem Staatsgebiet zu fördern; und wiederholte seine Forderung eines EU-Fahrplans für die Gleichstellung aufgrund sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.
Michael Cashman MEP, Co-Präsident der LGBT Intergroup des Europäischen Parlaments, schloss: "Diese weitreichenden Empfehlungen geben wieder, was wir seit den letzten Europawahlen 2009 wussten: Dieses Parlament steht für die vollumfängliche Gleichstellung von LGBT-Menschen. Speziell die Antidiskriminierungsrichtlinie und ein zukünftig zu formulierender LGBT-Fahrplan - ähnlich den aktuellen Fahrplänen bezüglich der geschlechtlichen Gleichstellung oder für Roma-Menschen - werden umfassende und lang anhaltende Gleichstellungsmaßnahmen erwirken."
Deutsche Übersetzung von Sandra-Isabell Trautner mit Erlaubnis der Intergroup on LGBT Rights des Europäischen Parlaments. Maßgeblich ist stets der englische Text.
da ist ja echt Bewegung in die Sache gekommen und ich liege, glaube ich, gar nicht so falsch bei der Annahme, dass in wenigen Jahren auch den zurzeit noch hinterherhinkenden Länder wie Rumänien, Ungarn und Litauen gar nichts anderes übrig bleibt, als ihre nun gerade erst beschlossenen Gesetze zu kippen und LGBT-Partnerschaften den der zweigeschlechtlichen Ehen rechtlich gleich zu stellen. Nach der hier von Dir übersetzen Pressemitteilung (Danke für's Übersetzen ) wird die Gesamtheit der EU kaum noch zurück können und muss auf diese Länder weiterhin massiven Druck ausüben.
Gruß Kira-Bianca
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2