Pressemitteilung der LGBT Intergroup des Europäischen Parlaments:
Die Gewalt gegen lesbische, bisexuelle und Transgenderfrauen stoppen!
8. März 2012
Anlässlich des Weltfrauentages 2012 erinnern zwei Co-Präsidentinnen der LGBT Intergroup daran, dass Frauen Gewalt oft aufgrund ihres Lesbisch-, Bisexuell- oder Transgenderseins trifft. Ebenso begrüßen sie die Veröffentlichung einer Studie des Europarats über Diskriminierung von lesbischen und bisexuellen Frauen und Mädchen und Transgendermenschen.
Sophia in 't Veld MEP, Vizepräsidentin der LGBT Intergroup des Europäischen Parlaments, kommentierte: "Ich war entsetzt zu sehen, dass von Transgendermenschen in stolzen 29 von 49 europäischen Staaten immer noch die Zwangssterilisation verlangt wird, einfach damit diese Menschen sie selbst sein können - dies betrifft auch mein eigenes Land, die Niederlande. Glücklicherweise wendete jüngst eine Kampagne in Schweden das Blatt, und die Niederlande werden das Gesetz bald ändern. Nun rufe ich alle verbleibenden 27 Länder Europas auf, diesem Beispiel zu folgen."
Gewalt gegen Transgendermenschen grassiert in mehreren europäischen Staaten, in denen sie der Hassgewalt schutzlos ausgeliefert sind. Allein 2010 wurden in der Türkei 32 Morde an Transgendermenschen verzeichnet, die dritthöchste Mordzahl weltweit. Ein vor kurzem erschienener Bericht des Europarats widmet sich umfassend dem Thema Gewalt gegenüber Transgendermenschen in Europa.
Ulrike Lunacek MEP, Co-Präsidentin der LGBT Intergroup, ergänzte: "Auch möchte ich heute die Veröffentlichung der Studie über die Diskriminierung von lesbischen und bisexuellen Frauen und Mädchen und Transgendermenschen begrüßen, die vor kurzem vom Lenkungsausschusses für die Gleichstellung von Frauen und Männern des Europarats publiziert wurde. Sie erinnert uns daran, dass lesbische und bisexuelle Frauen und Mädchen auch heute in Europa Gewalt, Diskriminierung und Schwierigkeiten beim Zugang zu Gesundheitsversorgung erleben. Dies ist vollkommen inakzeptabel, und wir weisen weiterhin vehement darauf hin, was eigentlich offensichtlich sein müsste: Frauen verdienen einen sicheren, starken und gleichgestellten Platz in der Gesellschaft, ob sie nun heterosexuell, lesbisch, bisexuell oder Transgender sind."
Deutsche Übersetzung von Sandra-Isabell Trautner mit Erlaubnis der Intergroup on LGBT Rights des Europäischen Parlaments. Maßgeblich ist stets der englische Text.