Ich arbeite als Redakteurin für die Berliner TV-Produktionsfirma Drehreif und derzeit produzieren wir eine neue sixx Sendung mit Paula Lambert. In diesem Zuge bin ich aktuell bundesweit auf der Suche nach einer Person, die transsexuell ist und kurz vor der geschlechtsangleichenden OP steht. Die Idee ist, dass Paula diese Person und dessen Geschichte kennen lernt und während der Zeit der OP begleitet. Wer Paula und ihre Arbeit kennt, weiß, dass es uns dabei immer wichtig ist, aufzuklären und Vorurteilen zu beseitigen. Anbei zwei Links vergangener Sendungen mit Paula, in denen ebenfalls Transgender das Thema war:
Wer sich angesprochen fühlt, Fragen hat oder jemanden kennt, auf den die Suche passt, meldet euch bitte gerne! Auch für Tipps, an wen ich mich mit meinem Gesuch sonst noch wenden könnte, bin ich sehr dankbar.
Ihr erreicht mich unter der Telefonnummer: 030-208984035 oder folgender E-Mail-Adresse: harenz@drehreif.de
Lasst uns gemeinsam Aufklärungsarbeit leisten und mit Vorurteilen aufräumen! Ich freue mich, von euch zu hören...
warum werden trans*menschen eigentlich immer rund um ihre angleichungen portraitiert? und warum auch immer dieser biographische ansatz? was ist damit gewonnen? immer wenn trans*menschen in den medien erscheinen, dreht es sich nur darum.
der wunsch nach körperlichen angleichungen ist etwas, was sich dem verständnis anderer entzieht. das ist auch ganz normal, weil jeder mensch sein eigenes geschlechtliches empfinden hat. wenn man da etwas gegen vorurteile machen möchte, sollte man da meiner meinung nach ganz wo anders ansetzen. indem man zum beispiel zeigt, dass trans*menschen ganz normale menschen sind, die sich zu bestimmten gesellschaftlichen zusammenhängen positionieren. dass sie ihr eigenes geschlecht sehr reflektiert und prägnant interpretieren. ich sage gerne meine meinung zu dem beschränkten und zum teil sogar reaktionären umgang mit geschlecht in unserer gesellschaft.
ich würde aber nie in den medien über die eigene angleichende OP sprechen. weil das trans*menschen potentiell exotisiert und bilder schafft, die für viele menschen nicht entschlüsselbar sind. es geht um ein respektvolles miteinander auf augenhöhe, und nicht um die repräsentation privater angelegenheiten.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Zitat von steffi ... wenn man da etwas gegen vorurteile machen möchte, sollte man da meiner meinung nach ganz wo anders ansetzen. indem man zum beispiel zeigt, dass trans*menschen ganz normale menschen sind, die sich zu bestimmten gesellschaftlichen zusammenhängen positionieren....
Liebe Anna, und herzlichen Dank, liebe Steffi, für Deine Erläuterungen.
Transsexualität ist wirklich nur ein Aspekt meiner Persönlichkeit, insbesondere für Menschen, die mich kennen... Am Gymnasium (M/Ph) 26 Jahre in männlicher Rolle - CO 2008 - dann acht Jahre so wie jetzt. - Eintritt in den Ruhestand 2016 - GAOP Oktober 2016 - Hüft-TEP März 2017 - drei erwachsene Kinder(vor kurzem Heirat der Jüngsten) - diverse gesellschaftliche Aktivitäten .... Diverse Ehrungen: 2014 - Ehrung zum 25jährigen Bestehen des Golfclubs (Golf spiele seit 1967, in dem Club seit 1988) Fast 3O Jahre im Berufsverband aktiv -> Verabschiedung Ende dieses Monats Einladungen zu Abiturjubiläen ehemaliger Schüler, besonders dort, wo ich Leistungskurse zu Abitur führte. usw.
Liebe Grüße Andrea
P.S. Für Betroffene sicher wichtig, aber sooo spannend ist die GAOP für die Öffentlichkeit auch nicht. Orthopädische Operationen wären da sicher interessanter. - Vorher konnte ich kaum mehr laufen und hatte ständig Schmerzen. -> Die Hüft-TEP veränderte mein Leben entscheidend. Nun bin ich beweglich und fühl ich mich 20 Jahren jünger.
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Zitat von steffiweil das trans*menschen potentiell exotisiert und bilder schafft, die für viele menschen nicht entschlüsselbar sind. es geht um ein respektvolles miteinander auf augenhöhe, und nicht um die repräsentation privater angelegenheiten.
Steffi, das trifft den Kernpunkt. Solange das so bleibt werden auch die 'üblichen' Vorurteile postuliert.
@Anna, ich habe mir beide Beiträge angesehen und finde sie nicht gut. Die Art der Fragestellung ist nicht geeignet für solch sensible Themen. Dem nicht betroffenen (von Transsexualität) Zuschauer wird seine bisherige Meinung über TS bestärkt oder er bildet sich eine Meinung. 'Ach eine Transe', so sind sie. Aber da ist in Wirklichkeit viel mehr, nämlich ein Mensch, der nur versucht im Leben klar zu kommen, immer nur Kompromisse eingeht. Die Realität ist hart und TS ist noch lange nicht etabliert. Schon gar nicht gesellschaftlich.
Ich weiß auch nicht, was an dem Thema OP so interessant ist. Es ist für viele TS der einzige Weg zu überleben, aber für den 'normalen' Zuschauer wenig nachvollziehbar, wird dann eher als Sensation gesehen.
Ich bin mir aber sicher, dass ihr eine Probandin für euer Projekt findet. Ach - und bitte denkt daran, das Leben einer TS besteht nicht aus Make-Up und Dessaus und bitte keine Szene, wie schminken vor dem Spiegel.
Ich habe letztes Jahr vor einer Abiturklasse einen Vortrag über TS und IS (intersexuell) gehalten. Diese Klasse hatte sich durch Filme und Reportagen vorbereitet. Sie waren stark verwundert, dass die Realität in Wirklichkeit völlig anders aussieht.
Kann - wohl wegen meiner nicht-deutschen IP-adresse - die angegeben filmbeispiele nicht sehen. Aber die webseite "Paula kommt" bei sixx-tv ist schon so eindeutig mit beispielen gepflastert, die kaum was vernünftiges erwarten lassen.
Ich kann mich nur wiederholen, Meinungen gehen auseinander, alles andere wäre auch langweile Von vielen TS habe ich die Rückmeldung bekommen, dass ihnen die Sendung gefallen hat, alle Geschmäcker kann man eh nicht treffen...
es geht in diesem fall nicht um unterschiedliche meinungen oder geschmäcker, sondern wie man mit der repräsentation einer gruppe umgeht, die in manchen aspekten marginalisiert oder fremdbestimmt wird. darüber kann man ganz gut diskutieren, wenn man sich dem öffnen will. ich habe ja auch in meinem beitrag weiter unten ein paar fragen gestellt. wenn du magst, anna, kannst du ja mal eine antwort formulieren. ich wäre da interessiert.
ich war selbst einmal protagonist*in in einer reportage. und ich mache gesprächsangebote im rahmen einer peer-to-peer-beratung. in dieser funktion erreichen mich auch immer wieder anfragen von journalist*innen. und da sind immer nur biographische portraits gewünscht. ich bin mittlerweile an einem punkt angelangt, an dem ich dieses sehr spezifische und selektive medieninteresse sehr frustrierend finde. ich finde auch, dass das zu einer exotisierung von trans*menschen beiträgt.
auch die autorin, die mit mir eine reportage gemacht hat, nahm für sich in anspruch, gegen stereotype agieren zu wollen und türen für trans*menschen öffnen zu wollen.
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leider werden mir die Fragen nicht angezeigt?! Weißt du, woran das liegt? Mit den Fragen meinte ich auch eigentlich Fragen, die unsere Moderatorin den transsexuellen Gesprächspartnern stellen könnte...
warum werden trans*menschen eigentlich immer rund um ihre angleichungen portraitiert? und warum auch immer dieser biographische ansatz? was ist damit gewonnen?
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Das liegt daran, dass man den Menschen immer kennen lernen will, sprich, wir den Zuschauern den Menschen und seine Geschichte nahe bringen wollen. Das ist ja bei Liebesgeschichten auch so, dann wollen wir wissen, wie/wo kennengelernt, wie war das erste Date etc. Das geschieht u.a. durch die bekannten W-Fragen: wer, wo, wieso, wann etc., die grundsätzlich fast immer erstmal beantwortet werden. Hinzu kommt natürlich der emotionale Aspekt, TV funktioniert ja ganz viel über Emotionen, denn durch Emotionen der Protagonisten werden auch Emotionen beim Zuschauer ausgelöst, sodass sich dieser besser in die Person hineinversetzen kann, mitfühlt und natürlich auch, damit der Zuschauer dranbleiben Und da Transsexuelle oft eine bewegende Geschichte hinter sich haben, sind die Biografien für den Zuschauer natürlich sehr interessant, also wie war das Outing, wie haben Familie und Freunde drauf reagiert etc. Das sind ja Fragen, die sich Laien/Außenstehende automatisch stellen und beantwortet sehen wollen. Was das Thema Transsexualität angeht, bin ich aber ganz zuversichtlich, dass es in den nächsten Jahren auch viele weitere Beiträge geben wird, die sich nicht nur um die Angleichung drehen. Denn Transsexualität hat in den letzten Jahren ja so viel Aufmerksamkeit auch seitens der Medien bekommen, dass die Grundfragen, die ja derzeit in vielen Berichterstattungen noch beantwortet werden, bald bei vielen angekommen sein sollten, sodass man sich neuen Themen widmen kann... Ich hoffe, ich konnte dir deine Frage so gut es geht beantworten, dass ist schriftlich in einer kurzen Nachricht nämlich gar nicht so leicht. Aber sehr gerne kannst du mich auch anrufen, sollte meine Nachricht unverständlich sein
tut mir leid, aber ich glaube, es hat andere Gründe. Es geht um Gewinnmaximierung und sonst nix. (vgl. "BILD") Zitat, danke Steffi, "exotisierung von trans*menschen" verkauft sich eben gut. Es befriedigt die Sensationslust der Zuschauer. Motto im alten Rom "panem et circenses" -> Wilde Tiere, einige Menschenopfer, genügend Blut, das erzeugte Emotionen und das Volk jubelte. Im Prinzip ist das heute nicht viel anders... Ich beobachte den Umgang mit dem Thema Transsexualität seit den 60ern. Liebe Anna, es mag durchaus sein, dass Du selber an Deine Entschuldigungen/Verharmlosungen/Beschönigungen glaubst... *) Aber für mich sind Deine Erläuterungen nicht schlüssig, sondern reine Lippenbekenntnisse, denn ich glaube kaum, dass sich auf diesem Weg für Transsexuelle was zum Positiven ändert. (Kurz: Es bringt nix, sondern schadet Betroffenen!) Ich bezweifle, dass bei Medien echte Empathie, bzw. der Wille zu Aufklärung da ist. (Es geht nicht um Information, sondern um moderne Zirkusspiele fürs Plebs.) Bei Zeitungsverlagen scheinen sich gut recherchierte, sachliche Informationen bisweilen zu rechnen, denn es gibt NN, Taz,...
Gruß Andrea
*) Während der Sklaverei waren viele Sklavenhalter und sogar einige Sklaven davon überzeugt, dass das alles nicht so schlimm oder für Sklaven sogar besser sei... --> https://de.wikipedia.org/wiki/Onkel_Toms_H%C3%BCtte Ich zitier Dich mal "...Von vielen TS habe ich die Rückmeldung bekommen..." --> vgl.Onkel Tom
P.S. Deine Antwort richtete sich zwar an Steffi, aber sie war äußerst klar und verständlich! Danke, denn Du warst sehr ehrlich!: Es geht um die Zurschaustellung von Menschen https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerschau zur emotionalen Bewegung (Belustigung?) der Zuschauer, um die Einschaltquote zu sichern. ______________________________________________________________________________________________________________ @steffi Zitat "...ich bin mittlerweile an einem punkt angelangt, an dem ich dieses sehr spezifische und selektive medieninteresse sehr frustrierend finde. ich finde auch, dass das zu einer exotisierung von trans*menschen beiträgt...."
Herzliches Beileid, liebe Steffi,
ich bewundere Deine Geduld!! - Herzlichen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz!! Oben beschrieb ich historische Parallelen, die ich sehe. Insofern ist das Verhalten der Medienvertreter ziemlich normal. Überdies steht und fällt natürlich alles mit der Moral und der intellektuellen Leistungsfähigkeit der Ausführenden...
Ganz liebe Grüße Andrea
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Dann ist das doch mal eine gute Gelegenheit andere Themen aufzugreifen. Viele Dokus und Serien haben ja bereits ihr übriges getan für da Verständnis der meisten Zuschauer. Wenn man Emotionen will, dann schaut euch doch mal an, was z.B. Transphobie im Alltag bedeutet. Da lassen sich spannende Gecshichten erzählen, alle mit einem wer, wo, wieso, wann etc... Wenn man will kann man da sogar das Bedürfnis nach Mord und Totschlag befriedigen, im Wahrsten Sinne des Wortes.
Da es nicht explizit gesagt wurde, und Anna das vielleicht per se nicht wissen wird: Durch das Darstellen der Angleichung zementiert man das "davor" einer Transperson. Es wird eben gezeigt dass eine Transfrau (oder umgekehrt ein Transmann) eben "nur" ein Mann ist der verändert wurde. Wesentlich stärker ist die Aussage, dass das eben eine Frau ist und der Mann wird ausgeblendet. Das heisst übrigens nicht dass man man eine Transfrau nicht über ihre Erlebnisse interviewen darf. Wenn die entsprechende Person das will ist das natürlich absolut in Ordnung und gut so. Elementar ist dabei aber, diese Person dann eben nicht im alten Geschlecht zu zeigen. Wer sich auf Operationen oder auch schon nur die allseits beliebte Schminktisch Szene zurückzieht tut aber leider genau das, egal wie gut gemeint es auch sein mag.
bei menschen, die zu emapthie fähig und bereit sind, funktioniert der biographische ansatz sicher. die sind aber nicht das problem. das problem sind die leute, die explizit nicht zur empathie fähig sind. die verschärfen auch das gesellschaftliche klima. das sind die, die abwertende bemerkungen murmeln, wenn man an ihnen vorbei geht. das sind auch die, die einem im unpassenden geschlecht ansprechen. und das sind natürlich die, die uns auf der sogenannten 'demo für alle' als geisteskrank oder psychisch gestört bezeichnen.
ich selbst habe in den vorgesprächen zur produktion der reportage, in der ich protagonistin war, der autorin viel über meine weise, mein geschlecht zu interpretieren erzählt. ich war dann schockiert über das, was dann dabei herauskommen sollte. sie wollte mich dabei filmen, wie ich mir die arme epiliere. sie hat dauernd auf dem verhältnis zu meinen eltern herumgehackt, das damals sehr zerrüttet war. und als ich da grenzen gezogen habe, war sie fast schon beleidigt. wir haben zwei bis drei szenen gedreht, die ich aufgesetzt fand. in der presseankündigung wurde dann dieses bild von 'herben frauen' transportiert, die man vielleicht mal in der straßenbahn trifft. sie hat immer das andersartige betont, und nicht das verbindende. die reportage hatte einen off-kommentar, in dem über eine andere protagonistin so sachen gesagt wurden wie 'nach der OP ist sie so sehr frau wie noch nie zuvor'. mit ihr wurden auch die üblichen bilder in kleidern und hochhackigen schuhen gedreht. das wäre mit mir nicht möglich gewesen. also hat sie sich noch eine andere zum abfilmen gesucht.
das war ne reportage auf den öffentlich-rechtlichen, und die autorin dachte von sich selbst, dass sie einen sehr reflektierten anspruch hatte. wenn ich ihr sagte, sie solle eine sprache und eine darstellungsweise wählen, die auch für trans*menschen okay ist, wies sie das immer zurück. sie hat sich als 'anwältin der zuschauer' bezeichnet, und müsse nun mal eine form wählen, die bei denen ankommt. einen weg zu beschreiten, der sowohl für die zuschauer interessant ist als sich auch für mich gut anfühlt schien sie so auf anhieb nicht als ihre aufgabe zu sehen. ich musste sie dazu drängen. heraus kam eine bilder-collage.
auch ein interview mit einer redakteurin der allgemeinen zeitung hier lief so. wir schlugen ihr vor, ein gruppeninterview zu machen, in der 3-4 trans*menschen über alltagserfahrungen sprechen. das wär total spannend, find ich. sie sagte, dass ihr redaktionsleiter so etwas nicht wolle. er wolle den menschen von nebenan portraitieren. und es sollte die angleichung irgendwie zur sprache kommen. die redakteurin versuchte mit solchen 'wie war es denn bei ihnen?'-fragen immer wieder diese persönliche grenze im gespräch zu überschreiten.
es gibt auch andere, nicht so exploitative wege, emotionen abzubilden. diese zu finden ist meiner meinung nach auch die arbeit der medienschaffenden. dass man natürlich immer jemanden findet, der sich auf so eine persönliche weise interviewen und darstellen lässt, steht außer frage. menschen, die ihre transition machen, wünschen sich ja auch anerkennung, und medieninteresse kann sich ja ein bisschen wie anerkennung anfühlen. bis zu einem gewissen punkt. ich finde das aber nicht so verantwortungsvoll, diesen punkt in die intimsphäre eines medienunerfahrenen menschen hereinzuverschieben, nur um da einen content zu produzieren.
mal ganz abgesehen davon, dass es zu einer exotisierung beitragen kann, die den hatern weiter futter gibt.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Zitat von steffi und medieninteresse kann sich ja ein bisschen wie anerkennung anfühlen. bis zu einem gewissen punkt.
Steffi, es kommt dann ja auch vielleicht der Punkt, wo man es bereut das gemacht zu haben insbesondere, wenn die Protagonistin manipuliert wurde. Man es erst später merkt und die ewigen Wiederholungen im Fernsehen laufen. Das muss man ja auch wegstecken können. Da zeigen Redakteure auch meiner Meinung nach kaum Weitblick. Gerade das Thema TS könnte man wirklich gut redaktionell verarbeiten und auch die Grundproblematik von TS veranschaulichen. Nur würde das wohl kein Sender senden wollen, weil mit großer Wahrscheinlichkeit die Zuschauer wegschalten. Es wird einseitig gedacht. Immer nur die Erwartungen eines Zuschauers zu erfüllen. Ich selbst habe da auch so meiner Erfahrungen mit einer Filmproduktionsfirma, die schon einfach mal anfing ohne mich zu fragen. Also Kiez und Nachbarschaft schon einfach mal interviewt. Das geht gar nicht und hatte auch zu nichts geführt.
Vielleicht wird Anna ja auch etwas sensibilisiert wenn sie hier mitliest und sieht die Kritik als Anregung.
Zitat von Jule Da zeigen Redakteure auch meiner Meinung nach kaum Weitblick. Gerade das Thema TS könnte man wirklich gut redaktionell verarbeiten und auch die Grundproblematik von TS veranschaulichen. Nur würde das wohl kein Sender senden wollen, weil mit großer Wahrscheinlichkeit die Zuschauer wegschalten.
ich glaube das noch nicht einmal. ich habe jetzt schon drei mal vorträge gehalten über meine persönlichen erfahrungen, und das ist immer sehr positiv angekommen. auch vor einem heteronormativ geprägten publikum. da muss man halt auch bereit sein, mal neue wege der darstellung zu gehen
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus