mich erreichte ein hinweis auf eine crowdfunding-aktion für eine filmdoku über ein trans*-mädchen vor der einschulung. über den link kommt man zur funding-seite. schaut's euch an und macht euch ein bild.
Der dokumentarische Kurzfilm „Mädchenseele“ begleitet das Trans*Mädchen Polly über ein Jahr lang. Den Startschuss gibt ihre Einschulung. Denn sie markiert für alle Kinder und für Polly im Besonderen einen neuen Lebensabschnitt. Das erste Mal ist sie nun auch ganz offiziell ein Mädchen. So steht es in ihren Unterlagen, ihre Zeugnisse werden auf ihren weiblichen Vornamen ausgestellt, sie geht selbstverständlich auf die Mädchentoiletten und -umkleidekabinen. Wird ihr Geheimnis entdeckt?
"Mädchenseele" wurde von der Mitteldeutschen Medienförderung für das Nachwuchs Pitching KONTAKT 2015 am 3.7.15 ausgewählt! Anne Scheschonk, Freie Autorin und Filmemacherin, Absolventin der Professional Media Master Class für Dokumentarfilm 2011, lebt und arbeitet in Halle (Saale) http://www.annescheschonk.com
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Na, ich sage es mal ehrlich: da kommt so etwas wie fundamentaler neid auf!
Warum? weil es vor ein paar wenigen jahren für uns TS noch fast völlig unmöglich war, dass unsere ureigenste geschlechtliche identität von eltern, ärzten, lehrern, umwelt, usw., durch unsere ja doch meist vorhandenen äußerungen denen gegenüber überhaupt wahrgenommen, geschweige denn akzeptiert, sondern eigentlich nur durch heftige pression, dem binär-heteronormativen weltbild entsprechend, besonders seitens unserer eltern, unterdrückt worden war!
Wir hatten damals keine, zumindest kaum eine möglichkeit, dem zu entrinnen! Und wohin konnten wir denn flüchten? Wenn überhaupt? Klar: In's heteronormative bild der von uns ja erwarteten XY-geschlechtlichkeit, unter unterdrückung unserer selbst, oder in's ungewollte rotlichtmilieu: prostitution, vielleicht noch kabarett, oder mit viel glück in's taxi, oder dergleichen...
Für mich damals horror-scenarien, die wohl dazu führten, dass ich meine TS-kondition über jahrzehnte unterdrücken konnte, um ja bloß nicht dort zu landen (+/- das ergebnis meiner einjährigen psychoanalyse)... und auch die angst, viel später noch keinen meiner beruflichen qualifikation entsprechenden job zu bekommen...
...wie auch mein TM-kollege hier im forschungsinstitut: unser CO erst nachdem wir beide 'ne feste und sichere stelle bekommen hatten...