Wow, Bianca, das ist die bisher allerbeste zusammenstellung der problematik, die ich bisher gelesenn hatte!
Sie erklärt somit klar die biologische existenz von echten hermaphroditInnen, von uns als zerebralen DSD (intersex), und auch ich wurde ende meines dritten oder beginn meines vierten lebensjahres zur hypospadias (MAIS, Mild Androgen Insufficiency Syndrom; mindestens in einem von 200 "jungen") operiert (kenne nun schon einige TF mit dieser kombination). Wir sind nun mal halt fast alle ein mehr oder weniger zwischen den beiden binären, geschlechtlich dominanten (mann-frau) polen!!!
auch von meiner Seite außer dem Danke-Button ein besonderen Dank für die Verlinkung dieses Artikels. :
Da ich mich ja auch sehr mit Intersexualität beschäftige, ist dieser Artikel für mich sehr wertvoll. Aber wie Du ja auch schon geschrieben hast, selbst ohne spezielles Interesse ist es wichtig, einmal über seinen eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Nur so gewinnt man Einblick in Dinge, die einen vielleicht sogar selbst betreffen - und wenn der Bezug zur eigenen Person doch nicht gegeben sein sollte, schadet es mit Sicherheit nicht, etwas zu wissen, was einen direkt nicht betrifft.
Bemerkenswert finde ich die in dem Artikel auch für Laien verständliche Darstellung, dass nicht nur die inzwischen ja erforschten Chromosome allein für unsere Biologie und Anatomie zuständig sind, sondern auch Enzyme einen nicht geringen Anteil daran haben. Und ich bin davon überzeugt, dass wir in der Forschung da noch lange nicht am Ende der Fahnenstange sind, sondern sie gerade erst ganz unten angefasst haben. (Vermeintlich) fest steht nur, dass ein Mensch insgesamt 22 ziemlich feststehende Chromosomenpaare hat, die ein Lebewesen eben zu einem Menschen machen. Hinzu kommt ein X-Chromosomenpaar, welches mit einer Y-Einheit verschiedener Ausprägung kombiniert sein kann. (Wobei, wer kann garantieren, dass es auf der Welt keinen Menschen gibt, der hier über eine Kombination von WZ-Chromosomen verfügt, die laut (derzeitiger!) Wissenschaft nur bei Vögeln und einigen Reptilien, Fischen und Insekten vorkommt? Noch nicht entdeckt heißt nicht, kann es nicht geben - sonst hätten wir uns die ganze Forschung seit Anbeginn der Menschheit gespart haben können.)
Okay, das Letzte ist sehr weit hergeholt. Ich will damit nur aufzeigen, dass es immer wissenschaftliche/medizinische Sensationen geben wird von etwas, was vor der Entdeckung für absolut unmöglich gehalten wurde. Aber es ist lange überfällig, dass zumindest die bisherigen Erkenntnisse, und das sind nicht wenige, in die Politik und in die Gesellschaft einfließen.
Zitat von Regina WittichWir sind nun mal halt fast alle ein mehr oder weniger zwischen den beiden binären, geschlechtlich dominanten (mann-frau) polen!!!
Genau diese Ansicht habe ich schon sehr häufig hier und an verschiedenen anderen Stellen geäußert. Wobei ich aber Deine Einschränkung fast alle nicht teile, sondern wir sind alle Individuen zwischen den Polen. Selbst Tomaten gleicher Sorte, die zur selben Zeit und am selben Stamm gewachsen sind, weisen in Menge und Art immer andere Enzyme auf. Warum sollte es bei Menschen anders sein?
Viele Grüße Kira-Bianca
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2
Hi, Kira-Bianca. vergiss mal die "tomaten": selbst eineiige zwillinge, die bei ihrer geburt genetisch (und was ihre 'enzyme! betrifft) noch fast völlig identisch sind, verlieren während ihrer nachfolgenden individualentwicklung so über die zeit ein wenig davon, und werden dann doch etwas 'unterschiedlicher': das nennt sich epigenetik: spontane mutationen (die überall; bei viren, bakterien, pflanzen, tieren, menschen) so ganz natürlich im laufe der individualrentwicklung über die lebenszeit +/- spontan vorkommen, verändern die genetische aktualität, verglichen mit der pre- oder postnatalen. Dies ließe sich - nicht nur im extremfall - auch auf eine änderung hinsichtlich der sexuellen orientierung (im laufe des lebens), sondern auch im sinne der geschlechtlichen identität interpretieren....
Womit ich das letztens in Laura's thread von mir beschriebene keinesfalls kontrakarriere...