vorweg schon mal, ich selbst bin nicht transsexuell und ich möchte hier niemanden zu Nahe treten. Ich besuche die Q1 an einem Gymnasium und muss nun eine Facharbeit anfertigen. Dies mache ich im Fach Pädagogik. Ich habe mich für das Thema Transsexualität im Kindes- bzw. Jugendalter entschieden. Ich habe mich dafür entschieden, da ich in einer sehr ländlichen Gegend lebe, wo das Thema Toleranz leider immer noch sehr schwierig ist. Besonders gegenüber Transsexuellen fehlt hier immer noch das Verständnis und das Wissen. Dies möchte ich mit den von mir behandelten Themen in meiner Facharbeit ändern. Hierbei möchte ich mich auf Erfahrungen und Sichtweisen transsexueller Menschen beziehen und brauche deshalb eure Hilfe. Ich bin auf der Suche nach Jugendlichen oder Erwachsenen, die mir etwas über ihre Kindheit und Pubertät berichten würden. Ich habe dazu ein paar Fragen bereitgestellt. Natürlich werden in meiner Facharbeit keine Namen, etc. genannt! Wenn jemand Interesse daran hat, mir dabei zu helfen wäre ich wirklich dankbar, da ich es wichtig finde über echte Menschen zu schreiben und nicht nur Texte von irgendwelchen Wissenschaftlern mit einzubringen.
diese wurde von der SelbsthilfeGruppe im HAKI Kiel erstellt und sollte schon reichlich Deiner Fragen beantworten (Klicke auf das Deckblatt) http://haki-sh.de/de/themen/trans.html
Denke danach kannst Du einige Fragen besser Formulieren
ich find das gut, dass du eine solche facharbeit schreibst. auch mit dem hintergrund, dass du das in deiner umgebung als ein thema erkennst, bei dem sich was tun muss.
prinzipiell wär's sicher schön, wenn du auch persönlichen kontakt haben könntest mit trans*-menschen, die sich zum thema aus der perspektive von jugendlichen äußern könnten. kennst du schon das buch von hannah winkler (hinein in den richtigen körper)? da kannst du einen eindruck davon gewinnen, wie schwierig der weg für eine jugendliche sein kann.
jugendliche, die angleichungen machen wollen, sind in der regel sehr beschäftigt und in einer sehr sensiblen phase. sie suchen nicht nur ihre geschlechtsidentität, sondern müssen - wie jede_r andere auch - nebenbei noch lernen, auf eigenen füßen zu stehen. insofern isses schon auch anspruchsvoll. und die art und die form eines kontakts ist sicher auch nicht unbedingt einfach. insofern wär's auch gut, wenn du dir überlegst, was du wissen möchtest und ... ja, schon auch dass du dich ein bisschen vorinformierst.
wo wohnst du denn ungefähr? vielleicht kann dir ja jemand was vermitteln.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
steffi bringt es auf den Punkt. Persönliche Gespräche wären hier wirklich sinnvoll und das hängt von Deinem Wohnort ab. Übrigens bin ich eine unterrichtende, transsexuelle Gymnasiallehrerin (M/Ph - 64 Jahre alt). Im G9 betreute ich zahlreiche Facharbeiten, meist Leistungskurs Mathe. In den letzten Jahren, aufgrund anderweitiger Arbeiten keine mehr. Auch wenn Du Dich in ländlicher Umgebung befindest --> Vielleicht gibt es dort doch Selbsthilfegruppen, die Dir Interviewkandidaten vermitteln können. Ansonsten hast Du Dir da ein relativ anspruchsvolles Thema rausgesucht bzw. übertragen bekommen... Auskünfte gebe ich gern, allerdings im Bereich Trans ändern sich die Bedingungen doch von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Deine Arbeit sollte sich eher an jüngeren Personen und deren aktuellen Problemen orientieren.
Liebe Grüße Andrea
Nachtrag: Nun dachte ich genauer nach -> Nichts für ungut, aber seit fast 20 Jahren kümmere ich mich an meinem Gymnasium um Qualitätssicherung in Mathematik bzw. um Fachkollegen. Eine Facharbeit muss betreut werden, sonst kann sie nicht korrekt bewertet werden. Dies klappt, wenn die Lehrkraft über große Kompetenz auf dem entsprechenden Gebiet verfügt. Bei Intersexualität / Transsexualität ist das leider noch selten. In den letzten Jahren konnte ich einige Male aushelfen. Neuerdings gibt es Fortbildungen für Lehrkräfte. Eine wichtige Seite zum Thema biologisches Basiswissen der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen stelle ich Dir vor: http://gendersensibel-unterrichten.alp.d...isch/5-faktoren Wahrscheinlich kennt Deine Lehrkraft die Akademie, wenn nicht, gib die Information bitte weiter. Danke!!
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Schon mal danke!:-) Ich bin mir bewusst,dass es natürlich besser wäre, sich persönlich zu treffen und ein Interview zu führen, aber mir steht die Zeit dafür leider nicht zur Verfügung und auch mein betreuender Lehrer ist der Meinung, es wäre einfacher für mich eine Art Fragebogen zu erstellen und diese nachher auszuwerten. Ich habe mich auch dazu entschieden dies so zu machen, da die Fragen sich auch auf die von mir in der Facharbeit bearbeiteten Themen beziehen. Aber nochmals danke für das weitere Material:-)
diese wurde von der SelbsthilfeGruppe im HAKI Kiel erstellt und sollte schon reichlich Deiner Fragen beantworten (Klicke auf das Deckblatt) http://haki-sh.de/de/themen/trans.html
Denke danach kannst Du einige Fragen besser Formulieren
LG Rebecca
Bin mal ehrlich mich verwirrt dieses Blatt... Rebecca hat doch eindeutig geschrieben dass es ihr um Transsexuelle geht und ich finde das dieser Begriff real existiert, egal ob Leute sich nun so bezeichnet lassen wollen oder nicht. Auch Debatten ob es da nun ein "Oberbegriff" zu geben hat oder ob es nun kein Duales Geschlechtersystem gäbe oder am besten tausende und jeder Mensch sein eigenes hat, macht doch eher noch mehr Fragen als Antworten.
ohne hier jetzt eine große Diskussion beginnen zu wollen, die letztlich doch ins Leere laufen würde, muss ich Dir doch ein wenig widersprechen. Zwar gibt es den Ausdruck Transsexuell real und ich finde das auch sehr vernünftig. Aber es gibt keine Kiste "Transsexuell" wo Menschen wie wir einfach hineingestopft werden können. Die Vielfalt bei Trans* ist genauso groß wie sie bei CIS-Menschen nur aus einer Unmenge Vielfalt besteht (Anm.: Für die, die diese leider noch sehr unbekannte Bezeichnung noch nicht kennen, CIS ist das Gegenteil von Transindentität/Transsexualität, also die Menschen, deren Anatomie mit dem wahren Geschlecht übereinstimmt = der weitaus überwiegende Teil der Menschheit).
Es gibt keine CIS-Frau, die wirklich 100 Prozent nur Frau ist, wie es auch keinen CIS-Mann gibt, der 100 Prozent nur Mann ist. Diese beiden Punkte sind nur Pole und die tatsächliche Prägung jedes einzelnen Menschen ist irgendwo dazwischen, mal mehr, mal weniger dem Endpunkt nahe. Genauso gibt es nicht den Trans*menschen, sondern wir sind alle irgendwo zwischen diesen Polen Trans*frau ... Trans*mann, wobei bei uns obendrein auch häufig noch andere Kriterien zu beachten sind (und sei es nur wegen damaliger Unkenntnis in der Vergangenheit). Da ist es schon sehr wichtig, sich auch um die anderen Ausrichtungen von Trans* zu kümmern, wenn es keine verfälschte Facharbeit werden soll. Selbst bei intersexuellen Menschen, die medizinisch ganz klar und eindeutig von transsexuellen/transidentischen Menschen abgegrenzt werden können, ist der Aspekt TS/TI nicht generell völlig außen vor. Dieses weiß ich durch die Zusammenarbeit mit intersexuellen Menschen, mit denen wir Trans*Leute zusammen jetzt schon zwei Mal eine Trans*- und Intersex-Tagung in Hamburg organisiert haben.
Jeder Mensch ist ein Individuum mit einer einmaligen Vergangenheit und einer einmaligen (gefühlten und gelebten) Geschlechterrolle. Wer da nicht über den Tellerrand auch dem Thema naheliegende Bereiche anguckt, dem fehlen wichtige Informationen zum eigentlichen Thema. Und solche Arbeiten, seien es Facharbeiten, Doktorarbeiten oder Professuren, haben wir zur Genüge und, ehrlich gesagt, die kann man wegen den dort enthaltenen Falschinformationen alle in die Tonne werfen.
Viele Grüße Kira-Bianca
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2
Zitat von Kira-Bianca... Jeder Mensch ist ein Individuum mit einer einmaligen Vergangenheit und einer einmaligen (gefühlten und gelebten) Geschlechterrolle. ...
Danke, liebe Kira, das hat Du aber hübsch ausgedrückt Schön mal wieder hier von Dir zu hören!
Herzliche Grüße in den hohen Norden Andrea(ab)
P.S. Ich sollte öfter auf Deine Webpage schauen...
Nachtrag: Die oben von mir verlinkte Seite ist die Hauptseite. Unten auf fünf biologische Faktoren klicken, dann kommt man zum Basiswissen Biologie und erhält einen kleinen Überblick über das Spektrum der Möglichkeiten: http://gendersensibel-unterrichten.alp.d...d=17&Itemid=136
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
du kommst wie gerufen! Ich habe in den letzten Tagen etwas über meine nicht unbedingt leichte Kindheit und Jugend in relativ ländlicher Gegend geschrieben, ich bin jetzt zwar allmählich doch erwachsen^^, aber an Kinder und Jugendliche die trans sind direkt zu kommen ist auch schwierig, weil es für sie eben auch immer noch oft schwer ist und sie nicht unbedingt sehr viel Öffentlichkeit wollen.
Hier ist mein neuester Essay zu diesem Thema, vielleicht hilft es dir ja bei deiner Arbeit? https://www.dropbox.com/s/jzx76akpkapze6...nsicht.pdf?dl=0 Falls du gerne noch mehr Infos haben möchtest schreib mir gern eine Nachricht. Ich bin auch bei SchLAu, einem Schulaufklärungsprojekt, wo wir in die Klassen gehen und von uns erzählen.
Und an alle anderen an dieser Stelle, ihr dürft euch meinen Erguss auch gern durchlesen und (vielleicht aber an anderer Stelle?) eure Meinung dazu sagen. Gerne auch, was weitere "Verwendungsmöglichkeiten" angeht..
Liebe Grüße, Laura
Jag har aldrig glömt vem jag var, jag har bara låtit det sova. Kanske hade jag inget val, bara viljan att finnas kvar.
ohne hier jetzt eine große Diskussion beginnen zu wollen, die letztlich doch ins Leere laufen würde, muss ich Dir doch ein wenig widersprechen. Zwar gibt es den Ausdruck Transsexuell real und ich finde das auch sehr vernünftig. Aber es gibt keine Kiste "Transsexuell" wo Menschen wie wir einfach hineingestopft werden können. Die Vielfalt bei Trans* ist genauso groß wie sie bei CIS-Menschen nur aus einer Unmenge Vielfalt besteht (Anm.: Für die, die diese leider noch sehr unbekannte Bezeichnung noch nicht kennen, CIS ist das Gegenteil von Transindentität/Transsexualität, also die Menschen, deren Anatomie mit dem wahren Geschlecht übereinstimmt = der weitaus überwiegende Teil der Menschheit).
Ich hab geschrieben dass ich dieses Heft verwirrend finde, wie sehr erst Außenstehende? Es ist schon witzig das alles irgendwie eine korrekte Sprache brauch, komisch genauso das man Intersexuelle stehts zwischen den Geschlechtern packen muss, also da plötzlich doch Körperliches wichtig erscheint.
ZitatEs gibt keine CIS-Frau, die wirklich 100 Prozent nur Frau ist, wie es auch keinen CIS-Mann gibt, der 100 Prozent nur Mann ist.
Wenn ich so einen Text sehe weiß sehe ich genauso eine Diskussion für nicht unwirksam, zumal du ausschließlich Soziale Aspekte auzunehmen scheinst, auf die ich in keinster Weise hinaus wollte. Schlimm finde ich wie man immer der Meinung ist Körperliche und Soziale Aspekte zu verdrehen wo ich wahrlich glücklich bin dass wir noch nicht derartige Auswirkungen spüren. Vielleicht geht der einen oder anderen ja dann auch mal ein Licht auf.
mit der Anmerkung auf Intersexuelle wollte ich keinesfalls etwas zwischen die Geschlechter packen. Ich habe das nur mit angeführt, weil es selbst bei klar nachweisbarer Intersexualität vorkommt, das fälschlicherweise die Diagnose TS/TI gestellt wird, bevor dann durch Zufall oder aufgrund von Nachdruck der betreffenden Menschen entsprechende Untersuchen mit der abschließenden Diagnose Intersexuell gestellt wird. (Durch meine Zusammenarbeit mit intersexuellen Menschen zur Tagung sind mir derartige Fälle bekannt.) Ich selbst habe mich fast 50 Jahre für einen Transvestiten (auch eine Ausrichtung von Trans*) mit Macke obendrauf gehalten.
Keine Diagnose ist wirklich sicher, auch die eigene nicht. Und deshalb ist es wichtig, diesen Wust von Verzahnungen und Zusammenspiele so gut wie möglich zu durchleuchten. Oder eine entsprechende Facharbeit ist nur etwas länger als die zur Zeit hier im Forum ebenfalls diskutierte Bild-"Erklärung", beinhaltet aber genau den gleichen Blödsinn.
Verwirrend ist diese Broschüre wirklich; nicht nur für Außenstehende, sonder auch für uns Insider_innen. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit allen Ausrichtungen von Trans* und bin auch schon mehrfach (bekennender) Zaungast in der einen oder anderen Nicht-TS/TI-Selbsthilfegruppe gewesen. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich auch nur annähernd bei Allem den Durchblick habe. Dazu ist das ganze Gebilde einfach viel zu groß. Aber wenn eine Arbeit etwas wert sein und uns helfen soll, muss die Verfasserin / der Verfasser wenigsten ein ganz klein wenig vom Ganzen wissen. Sofern Du Lotto spielst und von den 6 gezogenen Zahlen 5 richtig hast, interessiert Dich da die Zusatzzahl nicht mehr? (Ich weiß, ein gemeiner Vergleich. Aber er passt doch irgendwie.)
Zitat von KayleeWenn ich so einen Text sehe weiß sehe ich genauso eine Diskussion für nicht unwirksam, zumal du ausschließlich Soziale Aspekte auzunehmen scheinst, auf die ich in keinster Weise hinaus wollte. Schlimm finde ich wie man immer der Meinung ist Körperliche und Soziale Aspekte zu verdrehen wo ich wahrlich glücklich bin dass wir noch nicht derartige Auswirkungen spüren. Vielleicht geht der einen oder anderen ja dann auch mal ein Licht auf.
Einer Diskussion in diese Richtung möchte ich nicht aus dem Weg gehen. Doch hat das meiner Ansicht nach nichts mehr mit diesem Thread zu tun, bei dem es ja um eine Facharbeit geht. Sofern Du die Diskussion beginnen (weiterführen) willst, eröffne bitte dafür ein neues Thema. Da können wir dann bedenkenlos draufzuhauen. (Du bekommst das Kissen, wo die Federn schon rausfliegen, und ich das mit Steinen drin. )
Viele Grüße Kira-Bianca
Als der Mensch allen Dingen ein Geschlecht gab, meinte er nicht zu spielen, sondern eine tiefe Einsicht gewonnen zu haben. Den ungeheuren Umfang dieses Irrtums hat er sich sehr spät und jetzt vielleicht noch nicht ganz eingestanden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, Morgenröthe - Kapitel 2