Dr. Nieder vom UKE hat die Switch-Gruppe in Hamburg über die Gründung der European Professional Association for Transgender Health (EPATH) als europäischem Ableger der World Professional... (WPATH) informiert. Einigen von Euch wird die WPATH als Herausgeber der Standards of Care bekannt sein. Die Pressemitteilung lautet:
Zitat The European Professional Association for Transgender Health (EPATH) was officially launched today during the WPATH conference in Bangkok, Thailand.
The creation of EPATH fulfils a long felt need among European professionals to have a forum for exchanging knowledge and skills in transgender health care, and to promote the mental, physical and social health of transgender people in Europe. Guy T?Sjoen, a specialised endocrinologist from Belgium explains: ?We need more opportunities for exchanging scientific research and clinical experiences, and for discussing with colleagues from European countries that we never hear or see in venues at world conferences?.
As there are many countries on the European continent where there is no transgender care at all, EPATH aims to provide a network for professionals who are isolated in their work. ?We will organise training, including mentorships and exchange our knowledge and experience regarding health care. Our overall goal is to increase the quality of life among transgender people in Europe, and to ensure transgender people?s rights for healthy development and well-being?, says Timo O. Nieder, a specialised mental health professional from Germany.
EPATH wishes to achieve its goals through organising a three day bi-annual European conference that brings together professionals and researchers from all disciplines involved in transgender health care. The first EPATH conference will take place in Ghent, Belgium in the spring of 2015, and the second will be hosted in Belgrade, Serbia in 2017.
EPATH will collaborate with other international organisations with the same or related aims, such as the World Professional Association for Transgender Health (WPATH).
Nun, die gründung der EPATH ist ja nix neues (hatte es bereits irgendwo angemerkt), die war anfang des jahres in Thailand, und Richard Köhler (TGEU) gehört auch zu den mitgliedern.
Leider auch meine hiesige endokrinologin und (noch?)chefin der gender-unit in Malaga (Isabel Esteva de Antonio, die dort wohl gar nicht war, und mit der ich recht kontrovers bin und erst gestern wieder das vergnügen vcon angesicht zu angesicht hatte): Die publizierte vor ein paar monaten in einer internationalen fachzeitschrift (zusammen mit der chefin der gender-unit von Barcelona), dass sie die internationalen SoC7 der WPATH (von 2011, Atlanta, USA) anwenden würde, aber die Real-Life Experience (und das ohne HT!) beibehalten würde, was meine umgehende replik an den herausgeber dieser fachzeitschrift provozierte... und eine heftige diskussion mit ihr...
In der EPATH sind nicht alle mitglieder grade besonders trans-friendly... da ist von uns aktivistInnen noch was gefordert!
Und nachdem Dänemark nun den weg frei gemacht hat für den bedingungslosen antrag auf VÄ/PÄ ohne vorausgehende diagnostik oder psycho-medizinische maßnahmen, sollten zuminest ALLE EU-staaten diesem beispiel folgen (können)!!!
Zitat von ReginaUnd nachdem Dänemark nun den weg frei gemacht hat für den bedingungslosen antrag auf VÄ/PÄ ohne vorausgehende diagnostik oder psycho-medizinische maßnahmen, sollten zuminest ALLE EU-staaten diesem beispiel folgen (können)!!!
Danke Regina,
während meiner 9-tägigen Urlaubsfahrt änderte sich durch die Entscheidung in Dänemark doch einiges... Argentinien ist ja weit weg, aber nun Dänemark.==> Jetzt besteht die Möglichkeit, dass der Blödsinn andernorts auch irgendwann endet. Da im psychiatrischen/psychologischen Bereich ohnehin anderweitig genügend Bedarf besteht, können die sich ja dann endlich mehr um echte dringende Probleme kümmern Auch unsere Amtsgerichte sind ja bis an die Belastungsgrenze ausgelastet.
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Standards der Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, der Akademie für Sexualmedizin und der Gesellschaft für Sexualwissenschaft
Letztlich wird bei WPATH und EPATH an der Psychopathologisierung und Gender-Deutung festgehalten und die Psychiater wollen weiterhin die Deutungshoheit für transsexuelle Menschen behalten. Darum braucht es klaren Protest gegen die Psychopathologisierung, wie sie in der Waldschlösschen-Erklärung 2014 (http://www.ws.trans-ident.com/download-a...hen-erklaerung=) und anderen Forderungskatalogen zum Ausdruck kam. "Fristenregelungen" und "Alltagserprobung" passen nicht zu einer modernen Sicht von Transsexualität, sondern sind Zeichen von Bevormundung und Ausdruck eines überholten Verständnisses von TS. Deshalb sollten die, die das ändern wollen, auf diese Konferenz hinweisen: http://www.uni-frankfurt.de/55900820/2_1_inhalt
Die SOC-7 der WPATH halten ander psychopathologisierung von uns TS* weiterhin fest? Hab' ich darin nicht gefunden... und ich habe die engl. version vom september 2011 direkt nach erscheinen aufmerksam studiert, glaube ich.
Die empfehlungen zur HRT wie auch allen weiteren 'maßnahmen' laufen nach SOC-7 nach dem "informed consens"-modell (also nach eingehender aufklärung über die folgen, nebenwirkungen usw.); lediglich zur SRS wird empfohlen (!), vorher ein jahr im wunschgeschlecht (also nicht notwendigerweise in einem der binären pole des heteronormativen systems) gelebt zu haben. Was ich als durchaus angemessen betrachte.
Aber um das prozedere ganz generell zu verdeutlichen: kein arzt schreibt dir ein rezept (für was auch immer) ohne vorherige diagnose!!!