Nun, dass Conchita (muy español!) Wurst (ach wie deutsch!) gewonnen hat, lag sicher nicht an meinem versuch, ihr/ihm meine stimme zu geben!
Abgesehen von der qualität ihres beitrags, der mich schon vor wenigen wochen verdammt überzeugte - der deutsche war ja auch wirklich gut, obgleich mich nicht überzeugend, aber das Merkel-Deutschland im fast gesamt-europäischen kontext halt nicht grade beliebt - ist es auch ein eindeutiger beweis dafür, dass gender-divergence bereits in vielen köpfen angekommen ist.
Dies ist ein wichtiges kriterium, was ich - bis auf geringe ausnahmen - auch in meinem täglichen alltagsleben immer wieder feststellen kann, wenn ich mit mir nicht bekannten personen auf die eine oder andere art zu tun habe: die akzeptanz unseres nicht klassisch-binären kommt immer weiter an, und das durchaus durchaus positiv: es scheint auch für im polarisiert-binären geschlechterbild lebenden mitmenschen eine gewisse befreiung von (ehemals repressiven?) zwangsauftrktoierten normen zu sein, oder zu werden:
steffi mag dazu sicher auch noch gut etwas beitragen....
ja, ich finde es auch schön, dass conchita wurst gewonnen hat. ich verfolge ihre aktivitäten schon mehr als ein jahr auf facebook. und ich bin auch der meinung, dass solche menschen das spektrum von dem verbreiten, was geschlechtlichkeit bedeutet. und das finde ich wiederum hilfreich und begrüßenswert.
und das sowas nötig ist ... das mit der verbreiterung des spektrums ... zeigen meiner meinung auch die reaktionen von offizieller seite aus russland, oder die sauertöpfische anmoderation von peter urban, der meinte, man müsse ja nicht hinkucken, aber hinhören ... und so das eine oder andere mehr.
aber is ja eigentlich wurst, ne? wurst rules!
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
jetzt kopier ich mal hier rein, was ich heute früh im CD-Forum, da dort das Spektrum sehr breit ist, dazu schrieb. Zunächst zitierte ich eine Teilnehmerin "Der ESC hat mich bisher nie sonderlich interessiert. ... Trotzdem empfinde ich es als hilfreichen Schritt in Richtung Normalität, Toleranz, Akzeptanz." Dann schrieb ich aisführlicher:
So geht es mir auch. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hörte ich mir einen Beitrag des ESC, nämlich den von Conchita Wurst an. Unabhängig von der Person überzeugte mich die Qualität der Darbietung. Natürlich bin ich eine andere Generation, aber mir gefiel es. Zudem spürte ich, dass der Mensch ein Anliegen hat und es aus tiefstem Herzen kommt. Conchita sang sich quasi bei "Rise Like a Phoenix" die Seele aus dem Leib. Dass dies noch technisch perfekt geschah, macht die Sache nur besser. Die Problematik (Bart, Travestie, androgyn, oder gar TS/ IS) spielt für mich da wirklich gar keine Rolle. ==> Jeder Mensch soll so sein dürfen, wie er nun mal ist. Es ist ein Grundrecht, dass er von anderen da nicht behelligt wird. 'Bart' ist für mich da eher ein Statement, das mir gefällt.
Nach den homophoben Vorgängen in Russland und anderswo, Bildungsplandemos usw. scheinen andere Menschen den gleichen Grundeindruck zu haben. Der Wunsch, Bevormundungen abstreifen zu dürfen, scheint viele zu erfassen. Das drückte Conchita Wurst mit ihrem imbrünstigen Song (noch dazu ehrlich) aus. Dass sie damit den Nerv traf, zeigten bereits vorher die Reaktionen der Zuschauer und schließlich zeigte sich dies am eindeutigen Ergebnis! ==> Das kann auch unseren Anliegen nur gut tun...
Herzliche Gratulation, Conchita, und alles Gute!
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
früher hatte ich den ESC ewig lange ignoriert..., ihn die letztenn jahre mal ab und mit meiner faru angeshen, und jetzt - da sie seit nun 2,5 jahren wieder in D wohnt und arbeitet - zum wirklich ersten male alleine, und nicht nur wegen Conchita W.: es hat sich soziopolitisch in den letzten jahren viel verändert, und das alles zum positiven fcür uns und viele andere, und was nicht nur die akzeptanz einer geschlechtervielfalt im wohl eher westlich-europäischen betrifft!
Denn das erlebe ich ja auch hier in Spanien: akzeptanz! Ich kann stressfrei leben, und ich sein! Was ich allen anderen wünsche !
ich fand's erst einmal auch originell... doch wenn man hinter die Fassade schaut, wird man sich der Absurdität vielleicht bewußt.
U.a. diese Tierchen werden kleingehäckselt, um daraus eine lustige Wurst zu machen. [attachment=0]Kaelber-HA-Hamburg-Wolfsburg.jpg[/attachment] Irgendwie schaue ich mir diese dann doch lieber an, als obige Wurst.
bzgl. Conchita-Wurst Bild. ==> Die Wurst gibt es (noch) nicht, sondern ist eine Umarbeitung der "Lachwurst" für Kinder. Die Fotomontage stammt nach Aussage der heutigen NZ von Bembers, einem Nürnberger Komiker/Künstler. Das Copyright auf Bembers (unten rechts) wurde von irgendjemand leider erntfernt. Vielleicht ist es noch möglich, das Bild durch die korrekte Fassung von http://bembers.de/mit Copyright zu ersetzen...
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Ich denke, bei dem namen "Wurst" sollte frau auch den bayrischen/österreichischen Ursprung bedenken. "Ist mir Wurst" ist auch sonst im deutschsprachigem Raum geläufig.
Zitat SZ-Autor Hans Kratzer erklärt Begriffe der bairischen Sprache.
Alles andere als dahingewurschtelt: Der Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest ist ein Sieg der Toleranz. Und der Name der österreichischen Kunstfigur passt dabei bestens ins Schema.
Wurscht
Der Sieg der bärtigen österreichischen Kunstfigur Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen war berührend, weil die kuriose Dame den europäischen Grundgedanken der Toleranz mit Leben erfüllt hat. Der Name Wurst passt gut ins Schema, denn dieses Wort atmet im bayerisch-österreichischen Sprachkosmos eine geradezu universelle Weite, die weit über das Großreich der Würste hinausstrahlt.
Als prädikatives Adjektiv ist wurst/wurscht von großer Bildhaftigkeit. "Des is mir wurscht!" heißt: Das ist mir egal! Die Verben wursteln und dahinwursteln bringen zum Ausdruck, dass einer planlos und schlampig arbeitet. Conchita Wurst hat auf ihrem Weg nach Kopenhagen alles andere als dahingewurschtelt. Im Gegensatz zu jenen politischen Akteuren, die beim Vollzug der Energiewende umso leidenschaftlicher vor sich hinwurschteln.