Zitat Arizona: Apple setzt sich für Schwulenrechte ein
Der US-Bundesstaat will es religiös eingestellten Unternehmen erlauben, homosexuellen Menschen Dienstleistungen zu versagen. Apple sprach sich gegenüber der Gouverneurin deutlich gegen das Gesetz aus.
Im Streit um ein neues Gesetz, das im US-Bundesstaat Arizona vor der Inkraftsetzung steht, hat sich Apple an die Gouverneurin, die Republikanerin Jan Brewer, gewandt. Die sogenannte Senate Bill 1062 besagt, dass religiös eingestellte Unternehmen künftig Schwulen und Lesben Dienstleistungen verweigern dürfen, sofern dies ihrem Glauben entspricht. Wie der US-Sender NBC meldet, kontaktierte Apple Brewer und forderte sie auf, das Gesetz per Veto zu stoppen. Eine Apple-Sprecherin bestätigte den Vorgang.
Der Konzern ist für Arizona ein Wirtschaftsfaktor. So betreibt Apple in Mesa in der Nähe von Phoenix eine große Saphirglasproduktion zusammen mit GT Advanced Technologies. 700 Menschen sollen hier Arbeit finden. Der Mac- und iPhone-Hersteller ist nicht die einzige Firma, die sich gegen das neue Gesetz ausgesprochen hat. So drängt auch die Fluglinie American Airlines Brewer zu einem Veto, weil die Regelung wirtschaftliche Folgen haben könne. Der Republikaner John McCain, US-Senator für Arizona, ist ebenfalls dagegen.
Apple hatte sich in letzter Zeit verstärkt für ein Ende der Diskriminierung homosexueller, bisexueller und transsexueller Menschen eingesetzt. So machte sich Firmenchef Tim Cook im November für ein erweitertes US-Gleichstellungsgesetz stark, um die Arbeitsplatzrechte von schwulen, lesbischen, bisexuellen und transsexuellen Menschen zu verbessern.
darf ich hier sagen, dass ein religiös motiviertes glaubensbekenntnis, nebst daraus abgeleiteten folgen oder handlungen, sich den allgemeinen menschenrechten unterzuordnen hat? Könnte das auch anders formulieren....!
Zu loben ist das, dass Apple das macht, nur frage ich mich dann immer ob es den Motiven der Menschenrechte enspricht oder einfach der Wirtschaftlichkeit mit den Fakt das bereits viele Homosexuelle bei Apple und anderen Großkonzernen Arbeiten? Immerhin wenn es allgemein gehalten ist, ist es ein guter Ansatz das zumindest auch Transmenschen besser aufgenommen werden. Ich hab bei meiner Arbeit ja auch irgendwie keine Ahnung wie das genau klappen soll, obwohl es sogar Transsexuelle angeblich beim Kunden wo ich mitarbeite geben soll und wir quasi zum Team gehören.
In den USA ist manches ganz wirr an Glaubensfragen geknüpft und ich denke, manche Leute sind einfach nur naiv, in dem sie ihren Glauben als die einzige Heilsbotschaft herausstellen. Für Mitteleuropäer ist das schwer vorstellbar, wieviel Einfluß die Kirchen oder Sekten dort haben. Aber das zu verallgemeinern halte ich auch nicht für richtig. Es gibt sowohl dieses Extrem als auch Staaten und Orte, die sehr liberal sind.
In Bezug auf Gleichstellung von LGBTI sind uns die meisten US-Unternehmen Jahre voraus. Dort gab es schon früh offizielle Supportstrategien von Unternehmen (neben Apple sind das viele andere), die auch nach außen stolz darauf sind. Gut, ist auch etwas amerikanisch, bei uns geht es oft mehr im Hintergrund. Aber mittlerweile suchen ja hier auch Unternehmen offen nach Mitarbeitern im LGBTI-Umfeld (MILK). Da gibt es extra Jobmessen dafür.
Luisa, mach Dir da nicht soviel Gedanken, wie das in der Zusammenarbeit mit Kunden klappt. Das geht schon und alle Mitarbeiter von den verschiedenen Unternehmen, mit denen meine Firma zusammenarbeitet (IT-Bereich), waren sehr verständnisvoll beim Outing. Und das klappt auch am Telefon und in der direkten Zusammenarbeit, Du mußt nur etwas Selbstbewußtsein entwickeln und zu Dir als Frau stehen.
Nun, ich hatte diese angelegenheit anderweitig (TGEU) verfolgt, und damit ist es dort aus damit; aber: der kampf geht - weltweit - immer noch weiter, solange noch (oft auch den tod bringende) diskriminierung hinsichtlich der geschlechtlichen orientierung, wie auch der geschlechtlichen identität in vielen staaten droht!
Es ist weiterhin weltweite solidaität, aber auch die entsprechende (re-)aktion, notwendig! Und das bedeutet ganz klar, öffentlich aktiv zu sein, auf lokalem bis weltweitem niveau, weil das alles einfach notwendig ist!
Ich kann ja viele trans-personen verstehen, die alles nur im privaten abmachen wollen; aber damit helfen sie weder sich selbst, noch allen anderen, die - wie sie selbst - ja durchaus ein interesse an der toleranz (und daraus folgend) der völligen akzeptanz von uns anstreben. Diejenigen von uns, die nach ihrer transition nur noch "stealth" (also unerkannt) leben wollen, "rauche ich in meiner pfeife": die profitieren von allem, von vielen aktivisten (zum teil ja bereits weltweit) erreichtem, aber "bedanken" sich nicht mal dafür. Nun, derartige egoismen sind ja durchaus nachvollziehbar, aber halt sehr einseitig: ein deutlicher mangel an bewusstsein, und besonders dessen, sicht nicht darüber bewusst werden, dass ihre möglichkeiten einer erfolgreichen transition von dritten in der vergangenheit erst hart und über viele jahre erkämpft werden mussten...!!!
Wir alle sollten uns bei diesen aktivisten mal bedanken, die meist ja auch viel steinigere wege als alle gegangen sind, die sich erst heute (oder +/- kurz davor) über ihre geschlechtliche identität klar geworden sind (wie ich selbst!), und/oder zu dieser gefunden haben!!! Denn: was heute, oder erst seit einigen wenigen jahren für viele von uns möglich ist, war bis zum beginn dieses jahrtausends +/- überhaupt nicht denkbar (und ist es in vielen ländern bis heute nicht)!!!
Zitat von Regina Wittich...die profitieren von allem, von vielen aktivisten (zum teil ja bereits weltweit) erreichtem, aber "bedanken" sich nicht mal dafür...
Liebe Regina, ganz herzlichen Dank für Deine klare Sprache! Seit fast 30 Jahren bin ich im Berufverband aktiv... Berufsverbände und Gewerkschaften haben und hatten immer dieses Problem. Die Entsolidarisierung schreitet fort. Viele denken nur an sich und merken leider nicht, wie kurzsichtig das auf längere Sicht ist.
Mit solidarischen Grüßen Andrea(ab)
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Liebe Andrea: La lucha continua - der kampf geht weiter; und ich sehe da wenig licht am horizont, dass unsereins da in naher zukunft als etwas völlig "normales" akzeptiert sein wird (trotz etlicher internationaler vereinbarungen etc., ...): das kommt in den meisten unserer mitmenschen kaum an, und es wird uns weiterhin so einige energien kosten werden....
Es ist ja klasse, dass in ein paar medien über transpersonen (meist ja nur TF) berichtet wurde, die sich in gesellschaftlich gesehen relativ hohen positionen (bundesrichterin, usw.) befinden; aber: tun gerade die etwas dafür, ihr bzw. unser anliegen weiterzutragen? Das sehe ich bisher nicht, aber genau das !! wäre notwendig!
Und: wir bräuchten viel mehr medienpräsenz (bitte nicht bei RTL II); und dafür gelte es, zu kämpfen!