Ich weiß nicht, wäre ich ein Homosexueller im Iran würde ich eher versuchen das Land zu verlassen als mich "umzubauen", wenn man dann noch überlegt welche schweren Folgen das hat. Ich hab manchmal da eher andere Gefühle was diese Presse dazu bringt das so zu schreiben, von wegen Transsexuelle sind eigentlich Homosexuell und wollen nur Teil der Gesellschaft sein, so scheinen es zumindest viele die Oberflächig denken zu glauben.
Hmm, ich glaube, da bist zu mit Deiner Antwort im falschen Artikel gelandet. Ich denke auch, daß das wohl für Homosexuelle keine Wahl ist.
"umzubauen" finde ich übrigens kein adäquates Wort. Die geschlechtsangleichende OP ist ja auch nur eine Annäherung. Der Artikel verwendet leider auch "Geschlechtsumwandlung" statt "-angleichung". das habe ich bei der Redaktion moniert.
Naja, für Homosexuelle im Iran ist der Begriff "Geschlechtsumwandlung" sogar ziemlich passend, finde ich. Denn die werden ja erst durch diese OP transsexuell. Es ist erstaunlich, wie weit Menschen bereit sind, zu gehen, um ihre sexuelle Orientierung ausleben zu können. Und ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass die weltweite Presse sich das ausdenkt, nur, um ein bestimmtes Bild zu zeichnen.
Thessa
PS: Übrigens bin ich nach wie vor der Ansicht, dass die gaOP aus medizinischer Sicht im engeren Sinne eine Umwandlung ist: vorhandene "Bauteile" werden im Rahmen einer größeren Umbaumaßnahme voneinander getrennt und in anderer Gestalt neu zusammengesetzt. Das vorhandene Genital wird mithin umgestaltet, also in seiner Art, in Aussehen und Funktion völlig verändert, und zu etwas anderem gemacht – laut Duden die Definition von "umwandeln". Und jetzt steinigt mich!
Zitat von claudiHmm, ich glaube, da bist zu mit Deiner Antwort im falschen Artikel gelandet. Ich denke auch, daß das wohl für Homosexuelle keine Wahl ist.
"umzubauen" finde ich übrigens kein adäquates Wort. Die geschlechtsangleichende OP ist ja auch nur eine Annäherung. Der Artikel verwendet leider auch "Geschlechtsumwandlung" statt "-angleichung". das habe ich bei der Redaktion moniert.
Liebe Grüße Claudia
Ja bin ich schreck^^ Hihi wie das auch immer passiert ist, sollte eigentlich in das andere Thema.
naja, vielleicht kann man ja von einer genital-umwandlung sprechen, so wie du es beschreibst. tatsächlich ensprechen sich ja männliche und weibliche genitalien, sofern sie eindeutig ausgeprägt sind, in etwa. sie sind eben nach außen oder nach innen gerichtet. wobei die frage ist, wo beim mann die gebärmutter abgeblieben ist.
die kritik an dem begriff umwandlung bezieht sich meiner meinung nach eher an dem zusammenhang mit dem begriff "geschlecht". eine geschlechtsumwandlung erscheint mir schwerlich möglich, von einer angleichung zu sprechen erscheint mir da sinnvoller.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Zitat von steffiwobei die frage ist, wo beim mann die gebärmutter abgeblieben ist.
Und die Vagina. Aber für beides gibt es tatsächlich eine Entsprechung: In der Harnröhre im Bereich der Prostata gibt es wohl tatsächlich irgendwo einen kleinen verkümmerten Blindgang, der sich "vagina masculina" nennt, und den verkümmerten Rest der Müller'schen Gänge darstellt...
Zitat von steffidie kritik an dem begriff umwandlung bezieht sich meiner meinung nach eher an dem zusammenhang mit dem begriff "geschlecht".
"Geschlecht" ist in diesem Zusammenhang in meinen Augen als Kurzform für "Geschlechtorgan(e)" zu verstehen. So, wie man beispielsweise sagen könnte, "sie entblößte ihr Geschlecht". Und dieses Geschlecht kann eben durchaus Ergebnis einer Umwandlung sein.
Also, wenn es eine Umwandllung gäbe, dann wäre das ja wohl eine Totaltransplantation. So könnten sich TM und TF austauschen.
Aber angesichts des Gebärmutterkrebses bei meiner Schwester bin ich ganz froh, daß ich das nicht mitmachen muß. Naja, und in meinem Alter kommt es auch nicht mehr auf Gebärfähigkeit an. Gerade habe ich eine Einladung zum Brustkrebs-Screening erhalten... Die haben zur Kenntnis genommen, daß ich eine Frau über 50 bin.
ich habe da einen viel weiteren begriff von geschlecht. es gibt das genitale, genauso wie das genetische, das hormonelle, das zerebrale, das soziale, das in der erziehung geprägte usw. und weil es beim reden mit den geschlechtlich unbewussten menschen sowieso immer drunter und drüber geht, bevorzuge ich, das geschlecht lieber ein wenig zu verkomplizieren als zu vereinfachen. was dann auch bedeutet, dass es für mich nicht umwandelbar ist. aber man kann sich die vielen geschlechter bewusst machen und sich seinem eigenen annähern ...
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Na klar. Aber selbst dann könnte man argumentieren, dass sich das genitale, das hormonelle, das soziale, und sogar das gonadale Geschlecht durchaus umwandeln lässt (letzteres zumindest bei Labormäusen)...
Ich finde, man muss halt auch berücksichtigen, dass für Otto Normalo nunmal "Geschlecht" gleichbedeutend mit "genitales Geschlecht" ist. Wenn man von "Geschlechtsumwandlung" spricht, ist jedem klar, dass das Genital in seiner Gestalt verändert wird, und zwar vom einen Extrem ins andere. Wenn man hingegen von "Geschlechtsangleichung" spricht, fragen sich unbedarfte Menschen, an was das Genital denn angeglichen wird. Im persönlichen Gespräch kann man diese Menschen natürlich aufklären darüber, dass es verschiedene Aspekte von Geschlecht gibt, allen voran dasjenige Geschlecht, das im Hirn verankert ist. Und darüber, was genau man mit "Angleichung" meint. Und dann verstehen es die meisten Menschen auch. Aber ich finde, in einem Zeitungsartikel – insbesondere in einem, in dem es nur am Rande um dieses Thema geht – ist der Begriff "Geschlechtsumwandlung" durchaus legitim: weil ihn jeder ohne weitere Erklärung unmittelbar versteht.
Ich bin, was die Begrifflickeiten angeht, generell einfach sehr tolerant, und nehme es meinen Mitmenschen nicht übel, wenn sie in das eine oder andere Fettnäpfchen treten. Denn niemand macht das absichtlich, sie wissen es einfach nicht besser – und wie sollten sie? Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mittlerweile mit dem ganzen Thema recht entspannt umgehe, und deswegen einfach nicht so sehr das Bedürfnis verspüre, ständig jedem und seiner Oma gegenüber zu betonen, dass ich innerlich schon immer weiblich war, oder dergleichen. Mir reicht es völlig aus, wenn ich heute als Frau gesehen werde.
Na ja, steffi, so gaaanz äquilant sind die geschlechtsorgane nun doch nicht (Chalista hatte es schon angedeutet): in der frühphase der embryonalentwicklung sind durchaus noch die vorläufer für das eine wie das andere geschlecht vorhanden, aber mit der einsetzung der testosteronproduktion bei XY anfangs des 3. monats verkümmern halt die weiblichen, und es entwickeln sich die männlichen weiter. Bei XX entwickeln sich die weiblichen weiter, und da ja kein testo gebildet wird (oder kaum), verkümmern die männlichen vorläufer. Die dann wiederum testo-abhängige gehirndifferenzierung in der zweiten hälfte der schwangerschaft verläuft entsprechend. Aber ich will hier keine vorlesung halten.
Hab' viel spaß beim brustkrebsscreening-event, Claudi!
Nun, die medizinisch-wissenschaftlichen publikationen des letzten jahres (z.t. meta-analysen) zeigen eigentlich deutlich, dass bei uns TF die wahrscheinlichkeit für einen prostatakrebs gegen null geht; aber immer noch sehr gering ist, wenn die HRT so etwa nach (!, korrigiert!) dem 40. lebensjahr begonnen wurde. Die wahrscheinlichkeit für einen brustkrebs bei uns TF liegt bei etwa der von biologischen männern, und ist damit kein grund für irgentwelche befürchtungen oder stress.
Kannst dir die untersuchung und ggfs. strahlenbelastung also sparen, wenn du dich outen magst!
Oje, seit gestern abend hab ich da einiges verschlafen....
Liebe Claudia,
ein herzliches Danke für die Information zu amnesty international (MERSI-Gruppe). Endlich melden die sich mal!!
In den letzten Jahren beschwerte ich mich immer, wenn ich vor Ort Aktivisten von "amnesty" begegnete, darüber, dass man sich dort wenig für unsere Probleme interessiert. ==> Mit dem Hinweis, dass ich obwohl ich viele hundert Euro pro Jahr an mir wichtige Organisationen (BUND, greenpeace... ) steuerbegünstigt spende, hier daher amnesty nie dabei war...
Brustkrebs-Screening, da machte ich mir (85C) doch Gedanken, wegen der Strahlenbelastung beschränkte ich es auf Sonomammographie und Abtasten durch die Frauenärztin. Nach ihrer Auskunft ist beidesBrustkrebs-Screening - Abtasten ungefähr gleich wichtig: Die Bereiche überlappen sich, sind aber doch verschieden. Daher sollten wir neben der Reihenuntersuchung(?) zur Frauenärztin gehen
Liebe Grüße ab
P.S. Bei den Diskussionen Iran bzw Begrifflichkeiten war ich eindeutig zu spät dran. Überdies versteh ich da wirklich zu wenig. Daher halt ich mich bei diesen Themen meist lieber an ATME...
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Ich habe jetzt nicht vorgehabt, hier zum Brustkrebs-Screening hinzugehen. Es ist ja freiwillig, insofern brauche ich mich nicht zu rechtfertigen, wenn ich nicht hingehe. Danke Regina, für die erhellenden Hintergrund-Fakten. Allgemein wird ja der Nutzen des Screening sehr zwiespältig diskutiert:
Ich möchte Euch bitten, bei den "Eiligen Aktionen" von amnesty international (urgent actions) auf der Seite http://www.queeramnesty.de/ mitzumachen. Ihr glaubt gar nicht, was so eine Hilfe aus der Ferne bringen kann. Jeder Brief, jedes Fax zählt. Falls ihr dazu Hilfe braucht, wie so ein Brief zu schreiben ist, dann fragt mich einfach. Ich würde mich freuen, wenn da ein paar Leute sich zu Briefen aufraffen würden. Wir müssen sehen, wir haben viele Probleme, aber im Vergleich zu den ganz gravierenden Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern geht es uns doch ganz gut. Deshalb ist Engagement gefragt.