ZitatUnser Autor wollte wissen, wie es ist, als Mädchen verkleidet auszugehen. Mit Drinks und plumpen Sprüchen hatte er gerechnet. Mit Angst und Ekel nicht. Ein ernüchternder Selbstversuch.
Für besonders typisch halte ich das nicht. Zumal der Dresscode entgegen seiner Meinung schon auffällig ist. Aber gut, vielleicht müssen viel mehr Männer so einen Trip in Real Life mal machen.
naja, der dresscode ist auch immer abhängig von dem_der träger_in. je nachdem wie man es trägt kann man es tragen oder eben nicht. aber röckchen muss ja nicht immer sein, ne?
ich finde es gut, dass er diese verunsicherungen durchmacht. dann setzen sich bei ihm nämlich die rädchen in bewegung, und er beginnt über rollenbilder in der gesellschaft nachzudenken. und dass sie längst nicht so durchlässig sind wie die meisten vielleicht meinen.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Naja, seine freundin/bekannte wird da schon auf ein ganz passables outfit geachtet haben, soweit denn möglich; aber das reicht halt nicht aus, um als frau durchzugehen; dabei muss ich auch an den anfang meiner transition denken, wo auch nicht gleich alles so hinhaute, und an die reaktionen der leute....
.... und heute klappt das passing auch ohne schminken....
aber die extrem gemischten gefühle, die er empfindet, und seine reflexionen... da haste schon recht, steffi!
Na denn, letztes jahr bin ich dreimal von typen angemacht worden; dieses jahr jedoch nicht mehr: sehe wohl schon zu alt dafür aus: bald 60!
Zitat von Reginaaber die extrem gemischten gefühle, die er empfindet, und seine reflexionen... da haste schon recht, steffi!
ich glaube, dass man, wenn man nach unterschieden zwischen den geschlechtern fragt, mehrheitlich zur antwort bekommt, dass die doch gar nicht so eine große rolle spielen. aber praktisch betrachtet ist es doch ganz anders. sie spielen eine sehr große rolle und durchziehen die ganze gesellschaft, nur machen sich das die nicht-trans*-menschen gar nicht so bewusst.
mittlerweile denke ich, dass es wirklich ein problem ist, dass es keine role-models für ein zwischen-den-geschlechtern gibt. es gibt nur identifikationsmöglichkeiten entweder als mann oder als frau. alles andere hat halt so den ruch von grenzüberschreitung, funktioniert auch nur deswegen, und wird auch nur in dem rahmen akzeptiert (von olivia jones bis conchita wurst, von david bowie bis marilyn manson). tatsächlich ist es doch so, dass die geschlechtsrollen in unserer gesellschaft total beschränkt sind und sie gar nicht für etwas differenzierteres taugen. wie soll man es dann machen, damit es in die köpfe der leute reingeht, dass man mehr ist als das, was vorgegeben ist. es ist ja fast schon so, als lebten wir trans*-menschen in einer welt, die eine dimension mehr hat als die der "normalos".
ich sag's jetzt mal provokant: man wird nicht als transe geboren, sondern zur transe gemacht (ganz nach dem bonmot von simone de beauvoir: man wird nicht als frau geboren, sondern zur frau gemacht). selbstredend werden wir geboren als das was wir sind. aber das etikett "transe" bekommen wir nur, weil es bislang nichts adäquateres für uns gibt.
oder?
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Zitat von steffiich sag's jetzt mal provokant: man wird nicht als transe geboren, sondern zur transe gemacht (ganz nach dem bonmot von simone de beauvoir: man wird nicht als frau geboren, sondern zur frau gemacht). selbstredend werden wir geboren als das was wir sind. aber das etikett "transe" bekommen wir nur, weil es bislang nichts adäquateres für uns gibt.
oder?
Genau, daher gehe ich im Alltag immer mehr dazu über, mich nicht mehr um das ganze Theater zu kümmern.
Erlebnis von heute: Ein circa 8-9 jähriger Junge fragte "Sie sind Frau -??" Ich antworte "Frau B." darauf er "Sie sind doch ein Mann!" darauf ich "Nein, eine Frau!" --- Ende des Dialogs.
Nachträglich besehen, doch irgendwie typisch --> Wir werden zugeordnet. Eigentlich gebietet die Höflichkeit & der Respekt vor der Person, dass man akzeptiert, was jemand über sich selbst sagt. Andererseits ist leider und das nicht nur in unserer Gesellschaft, Fremdbestimmung sehr in Mode
Im Grunde sind mir aber inzwischen diese komischen Einstellungen mancher Zeitgenossen herzlich egal. Entweder Personen kapieren, was los ist, oder eben nicht. Mit der Zeit wird sich manches rumsprechen, wir brauchen eben Geduld.
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
Liebe Ab Die Kinder von guten Freunden haben auch ein grosses Problem mit mir gehabt, obwohl die Eltern total Locker und Offen sind. Früher haben wir getobt und Spaß gehabt, die erste Zeit waren sie immer Verschwunden als ich dann mal dort war... Aber das taut jetzt so langsam auf, beim letzten mal haben wir schon wieder etwas rumgealbert... Durch Kindergarten und Schule wird denen ja beigebracht das es nur Schwarz/Weiß gibt... Kinder wollen begreifen und glauben vieles das man ihnen sagt, wenn dann aber etwas davon abweicht führt das zwangsläufig zu Irritationen. Aber diese Beiden beginne zu begreifen das es doch noch Bunt gibt und da bin ich sicher das sie es früher oder Später auch viel Lockerer sehen werden, da sie merken das ich eigentlich doch ein mensch bin, der nur etwas anders ist... Da scheint Deine Begegnung von Heute auch noch weit entfernt zu sein. Die Frage " bist du ein Mann oder eine Frau ? " wurde mir im früheren Leben des öfteren von Kindern gestellt.
Zitataus dem Artikel= Aber was an diesem Nachmittag als erstes passiert, ist eine andere Geschichte, und die ist deutlich weniger lustig: Die Leute behandeln mich weder wie eine Frau noch wie einen Mann. Sie behandeln mich wie ein Monster, weil ich nicht auf den ersten Blick in die eine oder andere Kategorie passe.
Die optik scheint schon gestimmt zu haben, da eine Maskenbildnerin das bestimmt Klasse hinbekommt, bestimmt deutlich besser als unsere ersten Versuche. Aber wie er selbst erkannt hat, ist doch das gehen und die Mimik anders. Wer das nicht hinbekommt ist Augenmagnet. Will ich Frau sein?, kann ich Frau sein?, oder bin ich dazwischen, denn das ist die schwierigste Disziplin, die passt nicht ins Allgemeine Weltbild.
Und dieses Weltbild kommt schon langsam ins Wanken: Immer mehr Beiträge zu unserem Thema und immer mehr von uns trauen sich raus. Und das lässt mich sehr hoffen das das dann irgendwann völlig "NORMAL" ist.
Ein netter Versuch des eigentlich hübschen Mannes, der aber in Verkleidung irgendwie wie der Brandner Kasper rüberkommt, wie ein Kommentator richtigerweise anmerkt Ein Lächeln würde Wunder wirken .
Wie auch immer, das Leben als T*Mensch eröffnet einem je nach Anpassungsmöglichkeit bzw. -wunsch an eine stereotype Geschlechterrolle eine Welt, die einem Normalo vorenthalten bleibt. Es gibt sicherlich viele Menschen, die mehr oder weniger aus der Norm fallen, aber der von der Gesellschaft als "Geschlechtswechsel" interpretierte Wandel wird eng mit Sexualität verknüpft, wodurch eine zusätzliche Dimension eröffnet wird, die latent als anrüchig oder zumindest exotisch gilt und Berührungsängste hervor ruft. Besonders stark ausgeprägt gilt dies wiederum für MzF. Ich habe kaum die Hoffnung, dass sich dies irgendwann legt.
Zitat von Jana... aber der von der Gesellschaft als "Geschlechtswechsel" interpretierte Wandel wird eng mit Sexualität verknüpft, wodurch eine zusätzliche Dimension eröffnet wird, die latent als anrüchig oder zumindest exotisch gilt und Berührungsängste hervor ruft. Besonders stark ausgeprägt gilt dies wiederum für MzF. Ich habe kaum die Hoffnung, dass sich dies irgendwann legt.
hmmm, aber da gibt's doch schon wieder anknüpfungspunkte zum weiterknobeln. warum wird der wandel eng mit sexualität verküpft? warum gilt das besonders für MzF? offene fragen, jede darf was dazu schreiben ...
ich denke, - es hat was mit der geschlechterhierarchie zu tun, die wir MzF negativ durchbrechen. wie kann man denn auf die idee kommen, vom mannsein ins frausein zu wechseln? für männer wird es vielleicht plausibler, wenn sie es sich als sexding vorstellen. - unsere gesellschaft ist übersexualisiert, in medien, werbung, leitbildern ... für mich hat das was mit einem patriarchalen blick auf menschen, im speziellen auf frauen zu tun. - männer werden hierarchisch über frauen gestellt. fraueninteressen sind immer noch nachrangig oder speziell, während das männliche mit dem allgemeinen zusammenfällt. ... vielleicht fällt euch auch noch mehr dazu ein.
so propagandistisch fällt mir dazu ein, dass man genau diese logiken brechen muss. das sexding in die schranken weisen, statt sich dem unterzuordnen. selbstbestimmung nach vorne schieben. nicht das brave mädchen spielen. eigene stile entwickeln und sie nach außen tragen. transgirl-guerilla!
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Stimmt alles, liebe steffi. So wie das Schwulsein anrüchiger ist als das Lesbischsein, so erscheinen MzF schräger als FzM. Sie fallen nicht nur eher auf, ihr Handeln scheint zudem v.a. sexuell motiviert zu sein. Denn während es aus Sicht einer eher männlich blickenden Gesellschaft nachvollziehbar erscheint, dass eine Frau den sozialen Status eines Mannes einnehmen will (es gibt in der Geschichte ja zahllose Beispiele, denen überwiegend Bewunderung gezollt wird), so kann das Begehren eines Mannes, eine Frau sein zu wollen, oberflächlich nur als Wunsch zur sexuellen Unterwerfung gedeutet werden - was allgemein eher belächelt oder gar verachtet wird. So ist analog dazu der passive schwule Mann noch etwas weniger angesehen als der aktive schwule Mann (dem man den "Fehltritt" sogar verzeihen würde, wenn er parallel dazu auch Sex mit Frauen hat).
Beim amtierenden Außenminister hat sich jeder die Frage gestellt, welche Rolle er wohl in der Partnerschaft einnimmt. Zu welchen Schlüssen man gekommen ist, kann man daran ablesen, wie wenig Respekt ihm entgegen gebracht wird. Bei einigen seiner Aussagen konnte ich auch nur mit dem Kopf schütteln... aber man schaue sich an, wie er im Vergleich zu einem Seehofer auf völlig andere, herabsetzende Weise kritisiert wurde.
Der ebenfalls unglückliche Philipp Rösler wurde v.a. deshalb nicht ernst genommen, weil er als Schulbub und nicht als Mann wahrgenommen wurde. Bei Männern wird mangelnde Männlichkeit nur im Show-Business geduldet (und dort aber auch nur im komischen Fach). Unmännliches oder gar weibliches Verhalten wird mit Schwachheit gleichgesetzt, zu der man Abstand hält. Nur Frauen erlaubt man diese Schwachheit - sie wird sogar gefördert, denn so werden Frauen auch nicht zur ernsthaften Konkurrenz. Durchbricht eine Frau dieses Muster und zeigt sonst nur Männern zugeschriebenes Durchsetzungsvermögen und Machtwillen, wird sie wie unsere Kanzlerin folgerichtig kaum noch als Frau wahrgenommen. Sie ist nur noch ein Kanzlerding, über dessen Äußeres man sich lustig macht. Nur so ist das für die Männer auszuhalten - Merkel erfüllt die Funktion des Kanzlers und den Menschen, die sie unterstützen, geht es gut. Sie braucht nicht mit Fürsorglichkeit, Empathiefähigkeit, Leidenschaft oder Authentizität zu glänzen. Solange sie sich opportun verhält, ist es von Vorteil für das Establishment, von dem sie gewählt wird.
Sorry, über Politik wolltest Du wahrscheinlich nicht knobeln, steffi
Zitat von JanaSorry, über Politik wolltest Du wahrscheinlich nicht knobeln, steffi
doch doch, ich find das vollkommen richtig und schlüssig, was du geschrieben hast. seh ich auch so. daran zeigt sich auch wieder die unterschiedliche wertigkeit der männer- und der frauenrolle. die frage ist: wie kommen wir da raus.
PS: über politik wollte ich aber tatsächlich nicht knobeln. wenn wir das tun, haben wir wahrscheinlich viel weniger gemeinsamkeiten hier im forum. aber das ist ja auch gar nicht nötig ...
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Nun, was kann ich nach euren obigen statements bei so später stunde noch sagen? Bin ja so gut wie völlig a jour mit den euren!
Es bleibt eigentlich fast nur, dass wir unsere trans-identitäten wirklich PRODUKTIV aktiv im öffentlichen raum auch (aus)leben müssen, um einen positiven !!! sozio-politischen effekt erzielen zu können!! Jede TF oder jeder TM, die das lediglich im engeren freundes- oder bekanntenkreis macht, trägt dazu nur marginalitäten bei! Eine möglichst breite öffentlichkeit ist angesagt; und diese ist mein ziel, an dem ich arbeiten tue! Aber das bedingt halt auch, diesbezügliche persönliche probleme, oder rückschläge, erst mal in kauf zu nehmen: es ist ein langsamer prozess des erfolges, und ein "voliamo tuto, e tuto adesso" (brigadas rojas) funktioniert da nicht mal so locker; es ist immanente arbeit am thema! Die binäre welt mal hin oder her!
Denn wenn es gelungen ist, den binären codex mal so weit aufgeweicht zu haben, dass fast alles andere gesellschaftlich akzeptiert werden würde, hätten wir ALLE immens gewonnen! (akzeptierte gleich- und transgeschlechtliche, offiziell anerkannte partnerschaften, und sehr vieles mehr!!!)!
Danke euch allen für eure vorherigen beiträge! Regina
Zitat von ReginaEs bleibt eigentlich fast nur, dass wir unsere trans-identitäten wirklich PRODUKTIV aktiv im öffentlichen raum auch (aus)leben müssen, um einen positiven !!! sozio-politischen effekt erzielen zu können!!
Danke Regina,
genau deshalb sehe ich durchaus taktische Vorteile, dass ich spät dran war, denn ich war vorher für Jahrzehnte in verschiedenen Gruppierungen aktiv. Das CO unterbrach diese Aktivitäten kaum, dort wo eine kurze Unterbrechung auftrat, bin nun überall wieder tätig. Neues kam hinzu, aber alles andere läuft nun ähnlich wie zuvor, nur jetzt im korrekten Geschlecht.
Wenn ich mich heute auf größeren Versammlungen zu Wort melde, wo mich viele schon lange kennen, stelle ich fest, dass man mir mehr zuhört, als früher. Es kann zur Durchsetzung von Zielen hilfreich sein, wenn sie von einer Frau vertreten werden, deren Stimme bisweilen männlich klingt. Natürlich dränge ich mich nicht in den Vordergrund, aber wo nötig, setzte ich mich ein. Dabei stelle ich fest, dass meine TS zwar manches erschwert aber manches auch erleichtert. --> Eine Lehrerin spürt recht genau, wie sie wahrgenommen wird...
Aktiv war ich von Anfang an (bei mir 2008) - Versteckt hab ich mich nie - Ich hätte es auch nie verhindern können, 'im Gespräch' zu sein. Zudem bin Lehrerin, so akzeptierte ich den mir zugefallenen Bildungsauftrag bzgl. TS. Andererseits spielt es im Alltag immer weniger eine Rolle. Nur ist vielleicht mein Einfühlungsvermögen, wenn es um Probleme mit pubertierenden Kindern oder Ähnliches geht, bisweilen gefragt. In der Regel geht es um fachliche oder berufspolitische Aufgaben. Viele *) meiner Mitmenschen gehen ganz selbstverständlich mit der TS um. *) Vorsicht nicht alle --> Es gibt Fanatiker etc.
Liebe Grüße ab
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz