Berlin, 1936: Die USA drohen, die Olympischen Spiele zu boykottieren, falls jüdische Sportler aus dem deutschen Olympia-Kader ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund beschließen die NS-Funktionäre, die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann in das deutsche Team aufzunehmen.
Da die USA drohen, nicht an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teilzunehmen, falls jüdische Sportler aus dem deutschen Team ausgeschlossen werden, wird Gretel Bergmann ins Trainingslager der Deutschen aufgenommen. Die jüdische Hochspringerin, die schon vor Jahren nach England emigriert war, hatte dort die Meisterschaften gewonnen und gilt als Favoritin für den Olympiasieg.
Der Trainer Hans Waldmann ist begeistert von der jungen Sportlerin. Der "Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen" fordert jedoch von ihm, Bergmann durch falsches Training wettkampfunfähig zu machen. So soll verhindert werden, dass durch den Sieg einer Jüdin die angebliche "Überlegenheit der arischen Rasse" in Frage gestellt wird.
Als Waldmann sich weigert, wird er gegen einen anderen Trainer ausgetauscht, der Bergmann das Leben zur Hölle macht. Außerdem schickt der Reichsportführer eine weitere Konkurrentin gegen sie ins Rennen: Marie Ketteler - die in Wahrheit ein Mann ist. Doch die beiden Athleten freunden sich an. Filminfo
Originaltitel: Berlin '36 (D, 2009) Regie: Kaspar Heidelbach Darsteller: Karoline Herfurth, Sebastian Urzendowski, Thomas Thieme, Axel Prahl Länge: 94 MIn. Stereo + VT-UT
Das Historiendrama "Berlin '36" ist inspiriert von dem Schicksal der jüdischen Hochspringerin Gretel Bergmann. Ihre Konkurrentin Marie Ketteler hieß in Wahrheit Dora Ratjen, war schon vor der Olympiade 1936 bekannt - und tatsächlich ein Mann. Regisseur Kaspar Heidelbach, der bereits 2003 mit "Das Wunder von Lengede" eine bewegende Episode der deutschen Zeitgeschichte verfilmte, verdichtet die historische Begebenheit zu einem intensiven Drama um die Vermischung von Sport und Propaganda und rückt die Freundschaft zweier anfänglicher Gegnerinnen in den Vordergrund.
Deren Zusammenhalt, allen Repressalien der Nazis zum Trotz, geht dank des intensiven Spiels von Karoline Herfurth und Sebastian Urzendowsky unter die Haut. Ein weiterer Glanzpunkt: Axel Prahl als widerständischer Trainer Hans Waldmann.
Portrait des Films, der an wahren Begebenheiten einer Geschichte einer jüdischen Sportlerin und deren Widerpart, einer intersexuellen Sportlerin darstellt.
War es damals denn so, dass die TS- bzw. IS-sportlerInnen mit ihren künstlernamen in der öffentlichkeit agierten? Wäre mal interessant zu wissen, wie diese problematik in der damaligen zeit, bzw. bis zum bundesrepublikanischen TS-gesetz anfang der 80er jahre, gehandhabt wurde - wobei ich in diese frage gerne auch die damalige Deutsche-Demokratische-Republik mit eingeschlossen sehen würde...!
aus dem wikipedia-artikel geht hervor, das dora rathien erst nach den spielen 1936 herausfand, das sie biologisch mann, und nicht wie gedacht eine frau war. es scheint so, als sei dies kein kalkül, der nazis gewesen.
das jene gretel bergmann allerdings das leben so schwer wie möglich gemacht haben, ist mir bekannt. sie musste unter total schlechten bedingungen trainieren und hatte sich schließlich verletzt und konnte nicht antreten. das war alles total scheinheilig und perfide, die nazi-propaganda lief auf hochtouren.
bin grad unterwegs mit meinem tablet. ich schau mir die links zuhause an. danke für den hinweis, claudi.
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Ja, ich denke, der Film nimmt die Wahrheit nicht so genau und hat anhand einer wahren Begebenheit eine Geschichte drum herum gestrickt, die mit der historischen Wahrheit wenig Übereinstimmung hat. Das ist künstlerische Freiheit.
Für die Zeit vor den Nazis hat ja Magnus Hirschfeld http://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Hirschfeld einiges geleistet. Der von ihm geprägte Begriff Transvestit würde heute eher einem weiten Begriff von Trans* abdecken. Danach haben ja andere wie Benjamin usw. das differenziert. Die Nazizeit hat Transsexuelle in einen rosa Pott mit Homosexuellen gesteckt und dementsprechend gab es Verfolgung usw. Für die Zeit der DDR fällt mir Charlotte von Mahlsdorf http://de.wikipedia.org/wiki/Charlotte_von_Mahlsdorf ein, die sicher ein Faktotum ihrer Zeit war. Die ist übrigens nachher 1992 nach Schweden ausgewandert. Es ist ja auch bekannt, daß TS unter der Hand in der DDR OP's bekamen und gerade unter den gedopten Sportlern sind einige TS.
Aber sicher, Claudi; das wäre mal ziemlich interessant, das alles zusammengefasst als büchlein o.ä. herauszubringen! Keine ahnung, ob es dergleichen schon gibt...wenn nicht, eine echte herausforderung. Evtl. im rahmen von gender-studies, auf deutsch. Könnte mir vorstellen, dass das was für 'ne doktorarbeit an einer entsprechenden fakultät sein könnte...
Die Leichtathletin feiert in Deutschland ihren größten Erfolg und erlebt gleichzeitig die schlimmste Zeit ihres Lebens. Von den Nazis missbraucht, erfährt sie erst spät Wiedergutmachung durch den DLV.