Ab dem 1. November gibt es in Deutschland ein noch nicht benanntes drittes Geschlecht, neben Männern und Frauen. Das ist die Folge einer Änderung des Personenstandsgesetzes, auf das jetzt die Süddeutsche Zeitung aufmerksam machte. Bei Kindern mit uneindeutigen Geschlechtsorganen muss ins Geburtenregister künftig kein Geschlecht mehr eingetragen werden.
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Erst im Rahmen der Ausschussberatungen – und daher von der Öffentlichkeit kaum bemerkt – wurde in das Gesetz die Regelung für intersexuelle Kinder eingeführt: „Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen.“ (§22). Aufgegriffen wurde damit eine Anregung des Deutschen Ethikrats, der 2012 mehr Rücksicht auf intersexuelle Menschen gefordert hatte. Schätzungen zufolge leben in Deutschland 85.000 bis 100.000 Menschen mit nicht eindeutiger Geschlechtszugehörigkeit.
Lucie Veith, Vorsitzende des Verbands Intersexuelle Menschen e.V, sprach von einem Schritt in die richtige Richtung. Beate Rudolph, die Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, sieht darin eine „Minimallösung“. Skeptiker sprachen jedoch von einer Pflicht zum „Zwangsouting“ für intersexuelle Kinder. Da in vielen Gesetzen von „Männern“ und „Frauen“ die Rede ist, etwa im Eherecht, sind noch viele Änderungen erforderlich, um Intersexuelle angemessen zu berücksichtigen. Vermutlich wird sich der Bundestag in der nächsten Wahlperiode noch einmal gründlich mit der Frage beschäftigen. Auch im Verband der intersexuellen Menschen besteht noch kein Konsens, wie Lucie Veith im Ethikrat erläuterte. Eine Fraktion will die durchgängige Anerkennung als drittes Geschlecht, einer andere Fraktion ist das Personenstandsrecht egal, weil es nur um Formalien gehe. Die dritte Gruppe, zu der sich Veith zählt, will es den Betroffenen überlassen, sich selbst zu verorten. Zunächst sollen die Eltern einen Namen auswählen dürfen und das Kind entsprechend erziehen, später soll sich der intersexuelle Mensch auch anders entscheiden können.
Veiths wichtigste Forderung aber ist: Kinder sollen nicht mehr operiert werden, um ihnen ein Geschlecht zuzuordnen. „Niemandem darf ohne Not ein gesundes Organ entfernt werden, nur damit Eltern zufrieden sind.“
Da ist doch wirklich mal etwas Positives passiert, ganz deutlich die richtige Richtung. Warum kein drittes Geschöecht, noch ungewöhnlich für die Massen, aber eigentlich schon immer dagewesen... Ich hatte mal einen Bericht aus England gelesen, wo die Eltern ein IS Kind normal als Mädchen aufziehen, weil sie sich halt so verhält, aber eben ohne Schnipp schnapp. In ihrer Klasse haben die anderen sie so kennen gelernt, und das ist doch völlig normal für die anderen Kinder... also es geht!!!. Ob überhaupt und was und wann operiert wird, ist dann einzig und allein die Entscheidung des betroffenen Kindes.
Das finde ich bei Star Trek ja so genial, die sind so viel weiter in Sachen zusammen und tolleranz, das fing schon bei Captain Kirk an (Frau in der Crew und dann noch Farbig, alle verschiedenen Rassen und das Funktioniert). Erst letztens habe ich eine Folge "Deep Space Nine" gesehen, wo eine Rede von Odo wie folgt begann:" Meine Damen, Herren und Androgyne...", also ich finde das echt toll...