gestern abend lief ein transischer polizeiruf. Meine frau machte mich am telefon drauf aufmerksam, und ich habe mir den dann über das netz bis viertel nach 2 reingetan, leider in voller länge, und konnte wegen diesem schrott bis 4 uhr nicht einschlafen.... M. Brandt konnte es ja nicht rausreissen: schauspieler spielen das drehbuch ab, und wer dazu beratend tätig war, möchte ich lieber nicht wissen...
jede sieht solche Filme offenbar anders... Als im CD-Forum nach Meinungen gefragt wurde, kommentierte ich so: _________________________________________________ ...also gut. Naja, natürlich wird in Krimis vieles überzeichnet. Natürlich arbeite ich in einem normalen Umfeld, hab gute Anwälte und kann mich wehren. Trotzdem konnte ich mich mit dem Opfer und ihrer T-Freundin irgendwie teilweise auch identifizieren... Einige Erfahrungen hab ich in den letzten 5 Jahren bereits gemacht und ich bekam bei anderen was mit... Daher fand ich die Darstellung spannend, nicht schlecht + berücksichtigend 'Krimi' durchaus für realistisch. *)
LG ab
*) Klartext: Es gab zweifelhafte Fälle im Polizeigewahrsam in den letzten Jahren, daher halte es leider so oder ähnlich für möglich... ________________________________________________
Schlimm schon, aber doch nicht ganz von der Hand zu weisen... Liebe Grüße ab
P.S. Die Darstellung der Almandine durch Lars Eidinger nötigte mir Respekt ab. Auch das 'unbefriedigende' Ende fand ich ausgesprochen gut.
FÜR: Menschenrechte, eine gelebte demokratische Zivilgesellschaft, die Minderheiten schützt ERGO: Umfassende Bildung für alle, effektive Regeln in Alltag und Netz, eine gut ausgestattete Polizei/Justiz
ich hab es nicht gesehen. aber zur info, der titel heisst: "Der Tod macht Engel aus uns allen". kurzbeschreibung: "In ihrem fünften Fall müssen Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels und seine Mitarbeiterin Anna Burnhauser gegen ein Münchner Polizeirevier ermitteln. Dort ist ein inhaftierter Transsexueller unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen. Gegen das Revier wurde Anzeige erhoben. "
"Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll." - Oscar Wilde “Ohne eine Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich.”- Frank Zappa "Samstag ist Waschtag." - Sheldon L. Cooper "I had a flashback of something that never existed" - Sara Digitala "Fuck Size Zero" - Carolin Kebekus
Okay, daß es "eine inhaftierte Transsexuelle" heißen sollte, ist uns allen klar. Schwamm drüber. Ich hab mir die Folge heute Nacht dann auch mal angesehen, fand die schauspielerische Darstellung der Transsexuellen 'Almadine Winter' (Lebenspartnerin des Opfers 'Nicole Nuhri') recht einfühlsam und realitätsnah, war überrascht, wie echt die Maske in den Nacktszenen ihre Brüste hinbekommen hat, denn allem Anschein nach handelt es sich bei dem Darsteller der Rolle um einen Cisgender-Mann... nun ja; was mir allerdings negativ auffiel waren diverse unschlüssige Szenenschnitte, die wirkten, als habe dort das Skalpell der Zensur ein Stück Film herausgetrennt und die extrem gekünstelt und unterdurchschnittlich schauspielerisch dargestellte Rolle der Assistentin des ermittelnden Kommissars. Diese erinnerte mich zuerst stark an die 'moderate' Leistung einiger Reality-Doku-Laiendarsteller. Die korrupten, trans- / homophoben Polizeibeamten gehörten m. E. zwingend dazu, denn ohne diese wäre der Fall ja gar kein Anliegen der Abteilung für interne Ermittlungen geworden. Die Ansiedlung der Transsexuellen im Rotlicht- / und Varietébereich und die teilweise Stigmatisierung als homosexuelle Männer war natürlich wieder sehr klischeehaft, paßte aber nach meiner Meinung in's Umfeld der Handlung.
Bemerkenswert fand ich auf jeden Fall die Idee des Drehbuch-Autors, den ermittelnden Kommissar das 'Schweigegeld' in Höhe von 45.000 € eintreiben und der Hinterbliebenen des Opfers für ihre benötigten Feminisierungsoperationen zukommen zu lassen! Wie man bei der Ansicht des rekonstruierten gelöschten Handy-Videos ja auch eindeutig feststellen konnte, hatten diese Beamten den Betrag ja durchaus zu Recht bezahlen müssen. Schön fand ich, daß die Nachrichtensendung beim Opfer des Verbrechens von "FRAU Nicole Nuhri" sprach. Sowie auch Kriminalhauptkommissar Hans von Meuffels konsequent und betont beim korrekten Pronomen 'sie' blieb, soweit ich feststellen konnte. Auch im Umgang mit Almadine Winter zeigte er sich korrekt und empathisch.
Alles in Allem war diese Folge sicherlich kaum Oskar-würdig, aber auch nicht gerade eine 'goldene Himbeere'.
...Jo, gesehen hab ich den auch... hmm, war schon geneigt das auszumachen. Sehr Laaaaang-atmig und Anfangs schwer zu folgen worum es eigentlich ging (hatte die ersten 5 Minuten verpasst). Die Grundidee der Story ist eigentlich gut, nur suchte der Regisseur wohl selber nach einer Handlung, wie Nicky schon schrieb, vieleicht zuviel geschnibbel?? Das mit den Brüsten fand ich schon so gut gemacht, das ich schon dachte es ist sogar ein echtes T-Girl. Das fand ich schon hervorragend. Schauspielerich fand ich sie auch authentisch dargestellt. Was mir allerdings Überhaupt nicht gefiel: Diverse Berichte die man so mal mitbekommen hatte, waren hier Wiederholt, denn genau das hat mir Jahrzehnte sehr grosse Angst gemacht, diesen Weg jemals gehen zu können schien absolut unmöglich. Das waren: Abgerutscht ins Rotlicht Millieu Trans haben nur Trans als Freunde / innen von der Familie verstossen werden durch die Strassen gejagt sind Ziel von Gewalt ...
... Also ich hab das Transidente Leben jedenfalls anders kennengelernt. Und da dieser Film eher zum weiter verstecken aufruft, halte ich ihn für nicht empfehlenswert, auch wenn ein paar gute ansätze dabei sind.
ganz sicher: der WDR-streifen trägt so einiges positives zum verständnis von uns allen!!! transsexuellen bei; ich fand den auch sehr gut. Mehr davon!
Aber nun, wovon lebt dieser film? Morde an TF sind in Dland heutzutage sicher mehr als seltensheitwert; in vielen anderen ländern ist deren situation deutlich beschissener!!! Sicher: gewalt gegen TF besonders gibt es weiterhin.
TF fast nur noch im rotlichtambiente? Ebenfalls heute marginal (das war für mich einer der gründe, meine ts-kondition über lange zeit zu unterdrücken: da wollte ich niiieee enden, so um die 1970er jahre, als ich das endlich mal intellektuell mitkriegte).
Und damit sind wir bei einem verstaubten klischee angelangt: transfrau im varietee, oder im rotlichttanzschuppen: das ist das klischee bis grob zu den ende der 70er.
Aber ich frage mich schon: wozu braucht eine TF im ja immer noch "sozialstaat" Dland mit einer halbwegs gut funktionierenden grundversorgung (die es hier in Spanien nur mal ansatzweise gibt, in vielen ländern überhaupt nicht) diese 45.000 € für ihre OPs, wenn diese von den kk idr. nach entsprechender diagnose ts übernommen werden? damit bricht doch schon die filmhandlung ein: mord, rechtsverletzung und rechtsbeugung werden damit locker kompensiert und aus der welt geschafft; welch ein ablass! Die polizisten zahlen eine "wiedergutmachung" an eine dritte peron, die protagonistin; und damit ist das "problem" erledigt...!!?? Nicht nur billig für einen mord im polizei-ambiente, oder?
Darüber helfen auch manche wirklich sensitiven filmeinstellungen nicht hinweg! Eher mitleidserheischend denn aufklärend, und unser kollektiv soziopolitisch weiterbringend!
Deshalb geht mein daumen weitestgehend nach unten; und ich frage mich, wer von uns sich denn in diesem ambiente mit allen konzessionen gerne wiedergefunden hätte....
An der Vorbereitung dieses "Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen" war auch die Viva-Gruppe in München beteiligt. Die Handlung klang vielversprechend und es wurde zugesichert, daß keine Klischees bedient wurden.
Der fertige Film war dann zur Überraschung nur so mit Klischees über TS überladen. Es gibt wohl verschiedene Fassungen, die Kinoversion war wohl weniger schlimm, sie wurde auf den Münchner Filmtagen 2013 gezeigt.
Später soll dann, wahrscheinlich unter anderem Titel, eine andere Fassung noch mal im Fernsehen gezeigt werden.